Koranverteiler: Allahs Wort in der Alser Straße
Seit letzer Woche sind Koran-Verteiler mit einem Stand auf der Alser Straße zu finden. Zusätzlich zur Verteilung soll künftig durch ein Megafon gepredigt werden - auf Deutsch, Französisch und Arabisch.
JOSEFSTADT. Wer einmal ein muslimisches Land bereist hat, kennt die Muezzinrufe durch das Megafon. Nun soll man dieses Urlaubsflair auch auf der Alser Straße geniessen können: Da die Verteilung des Korans bei der Bezirksvorstehung nicht positiv aufgenommen wird, drohen die Verteiler mit einer zusätzlichen Beschallung per Megafon mit Allahs Worten. Gepredigt soll in drei Sprachen werden: Deutsch, Französisch und Arabisch.
Dass sich nicht jeder Josefstädter über die fundamentalistische, arabische Beschallung freut, macht eine Nachfrage bei der Bezirksvorstehung deutlich. "Es haben sich etliche besorgte Bürger an uns gewandt", bestätigt Krisztina Balint, Büroleiterin von Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP).
Predigt mit Megafon angedroht
"An zwei Donnerstagen - am 14. und am 21. Juli - haben Verteilaktionen stattgefunden. Das war bei der zuständigen MA 46 (Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten, Anm.) angemeldet und wurde aufgrund des gesetzlichen Versammlungsgesetzes bewilligt", erklärt Balint den rechtlichen Ablauf rund um die Aufregung. "Der Bezirk hat ein Anhörungsrecht und kann eine Stellungnahme abgeben - unsere war negativ. Trotzdem kann der Bezirk so eine Aktion nicht verhindern, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden, also keine Passanten gestört werden."
Da sich der achte Bezirk gegen eine Koranverteilung auf der Alser Straße bei der Kinderspitalgasse ausgesprochen hat, greifen die Koran-Verteiler zu härteren Mitteln: "Sie haben eine Predigt per Megafon angedroht, wenn die Bezirksvorstehung die Aktion weiterhin ablehnt. Bisher wurde aber noch nicht mit dem Megafon gepredigt. Ich denke, das ist eine Reaktion der Verteiler auf den medialen Aufgriff des Themas", so Balint zur bz.
Im Gegensatz zu den umstrittenen Verteilaktionen auf der Mariahilfer Straße steht kein muslimischer Verein hinter der Aktion, sondern eine Privatperson. Derzeit wurde laut Balint keine weitere Versammlung angemeldet. "Uns liegt derzeit keine weiter Aktion vor, aber das Ansuchen kann auch kurzfristig eingereicht werden."
Hintergrund
Bericht:
Mariahilfer Straße: Vorläufig keine Koranverteilungen mehr
Die umstrittenen Islam-Werber sind zurück
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