Seenverbauung
Naturfreunde und Hans Tilly vor Gericht

- Die Diskussionen um die Verbauung des Wörthersees führt nun zwei Parteien vor Gericht: Naturfreunde und Hans Tilly
- Foto: Gerhard Hribar
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Naturfreunde-Vorsitzender Philipp Liesnig wird vom Großindustriellen nach eigenen Angaben vor Gericht zitiert. Liesnig will dies allerdings nutzen, um "Riesenskandal" zu beweisen.
WÖRTHERSEE. Am 21. Februar um 13 Uhr treffen sich die Naturfreunde und der Großindustrielle Hans Tilly vor dem Landesgericht, berichtet heute Naturfreunde-Vorsitzender Philipp Liesnig.
Der Grund: Im August 2018 forderten die Naturfreunde einen Plan gegen die Verbauung der Seen (zur Story hier). In der dazugehörigen Aussendung der Naturfreunde hieß es: "Ein besonders negatives Beispiel sei der Wörthersee mit seinem fast vollständig verbauten Seeufer. ,Der Wörthersee genießt mittlerweile den zweifelhaften Ruf einer Badewanne der Reichen', verweist Liesnig auch auf das traurige Beispiel der Villa Tilly in Krumpendorf."
Klage auf Unterlassung und Widerruf
Liesnig glaubt nun, dass Tilly folgenden Satz der Aussendung auf sich bezog: "Versuchen, den Rechtsstaat zu beugen, ist mit aller Konsequenz zu begegnen."
Liesnig wurde auf Unterlassung und Widerruf geklagt.
Liesnig rechtfertig sich: "Auch wenn wir Tilly nicht unterstellt haben, den Rechtsstaat gebeugt zu haben, freuen wir uns darüber, dass den Vorgängen um das unter Naturschutz stehende Walterskrichen im Zuge des Gerichtsverfahrens breite Aufmerksamkeit zu Teil werden wird."
Prüfberichte sollen "Skandal" beweisen
Schon viele Jahre lang gibt es ja bekanntlich Diskussionen um das von Tilly einst erworbene Gut Walterskirchen, ein Natura 2000-Schutzgebiet. Im Gespräch waren Baumschlägerungen und andere Eingriffe in die besonders schützenswerte Natur, der nicht rechtmäßige Zu- und Umbau eines Wohnhauses etc. Behördenverfahren laufen nach wie vor.
Liesnig will nun im Rahmen des Gerichtsverfahrens auch zwei Prüfberichte der Volksanwaltschaft vorlegen, die "den involvierten Behörden ein vernichtendes Zeugnis ausstellen und ein desaströses Bild zeichnen".
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