Freizeitjournal Weinviertel 2023
Korneuburg: vom Rattenfänger bis in den Himmel

Foto: Sandra Schütz
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Kennen Sie eigentlich die Geschichte vom Rattenfänger? Nein, nicht jene aus Hameln, sondern die aus Korneuburg – die übrigens, so erzählt es der Volksmund, die viel ältere sein soll.

WEINVIERTEL | KORNEUBURG. So sollen einst die Bewohner Korneuburgs unter einer fürchterlichen Rattenplage gelitten haben. Ein Retter kam, verlangte hohen Lohn und führte, dank tönender Pfeife, die Tiere in die Donau, wo sie ertranken. Zahlen wollten die Korneuburger dann aber nicht, woraufhin der „Rattenfänger“ samt goldener Pfeife und schönsten Melodien die Kinder auf ein buntbeflaggtes Schiff lockte. Es brach stromabwärts auf, nur zwei Korneuburger Kinder waren nicht dabei: eines sei taub, das andere schlicht zu spät gewesen.Von der Erzählung von damals zeugt noch heute der Rattenfänger-Brunnen am Korneuburger Hauptplatz, der anlässlich des 600-jährigern Stadtjubiläums nach einem Entwurf von Hans Kropf und Emanuel Pendl errichtet wurde.

Perfekt zum Heiraten
Den Rattenfänger-Brunnen hinter sich lassend, sind es nur ein paar Schritte zum Korneuburger Rathaus. Und wenn Rosenblätter vor seinem Eingang liegen, dann haben sie gerade eine Hochzeit verpasst, denn das markante Gebäude ist jährlich Kulisse für unzählige Eheschließungen. Der Rahmen für das „Ja-Wort“ könnte dabei nicht edler sein, war es doch Kaiser Franz Joseph I höchst persönlich, der am 28. Juni 1895 das Rathaus eröffnete. Einen Blick ins Innere zu werfen, lohnt sich auf jeden Fall, zudem kann man den mächtigen Stadtturm auf eigene Faust erklimmen. Wer danach eine „Einkehr“ braucht, lässt sich dort verwöhnen, wo einst die Halunken eine Nacht hinter Gittern verbringen mussten.

Himmlisches
Eigentlich sollte er ja schon längt UNESO-Weltkulturerbe sein – der Himmel über Großmugl. Aber weil die Mühlen der Bürokratie ja bekannter Weise langsam sind, erklären wir ihn einfach selbst zum „Himmlischen Ausflugsziel“. Warum? Weil der Blick nach oben so ungetrübt ist, dass sich rund um das große Hügelgrab nicht nur Verliebte niederlassen, sondern auch Astronomen mit ihren Ferngläsern. „Sternderl schaun“ 2.0, sozusagen.

Schätze aus der Tiefe
Ja, auch die gibt es im Bezirk Korneuburg – etwa in der Fossilienwelt bei Stetten. Das weltgrößte fossile Austernriff ist hier ebenso zu bewundern, wie Jahrhunderte alte Muscheln und Schneckenhäuser. Apropo Schnecke – wer die orangene Turmschnecke erklimmt, wird dann auch noch mit einem unvergleichen Rundumblick auf das Korneuburger Becken belohnt.

Reise ins Mittelalter
Ein Ausflug in den Bezirk Korneuburg ist nicht komplett, ohne einen Besuch der Burg Kreuzenstein in Leobendorf, eine der schönsten historischen Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs. Wo ursprünglich im 12. Jahrhundert eine mittelalterliche Burganlage stand, kann man heute eine perfekte Bilderbuch-Schauburg erkunden, erbaut von Johann Nepomuk Graf Wilczek aus zusammengetragenen Originalteilen aus ganz Europa. Auch der Besuch der Adlerwarte Kreuzenstein lohnt sich und eröffnet neue Perspektiven.

Foto: Sandra Schütz

Stadt am Wasser

Korneuburg ist mit seinen rund 13.000 Einwohnern nicht nur begehrter Wohnort, sondern hat auch eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten, Kulturstätten und Plätze zum Erholen zu bieten. Der mittelalterliche Stadtkern samt historischem Rathaus und gotischer Stadtpfarrkirche ist auf jeden Fall sehenswert. Und wussten Sie, dass sich hier auch die Ruine der ältesten Synagoge Österreichs befindet?

Wandern & Baden
Schon einmal den Tuttendörfl-Rundwanderweg ausprobiert? Er verbindet Langenzersdorf, Korneuburg und Bisamberg und führt vorbei an der Alten Au, dem Hechtenfang, der Donau, dem Kraftwerk Korneuburg und dem Donaugraben. Apropos Donau – auf dem Areal der ehemaligen Schiffswerft befindet sich das Werftbad. Das Naturbad steht allen Abkühlung Suchenden kostenlos zur Verfügung. Und wer dienstags oder freitags Vormittag in der Stadt vorbei schaut, kann gleich am regionalen Wochenmarkt einkaufen.

My Way in Hagenbrunn | Foto: Wagner Fotokunst
  • My Way in Hagenbrunn
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My Way: das Leben erfahren

Wer auf der Suche nach einem besonderen Erlebnis ist, spaziert den „My Way“ in Hagenbrunn entlang. Hier wird das Leben nachvollziehbar und in all seinen Dimensionen dargestellt. Sieben Stationen, die von sieben Bildhauern aus sieben Ländern gestaltet wurden, säumen den Lebensweg: Geburt, Kinderheit, Erwachen, Liebe, Familie, Alter und Vollendung.

Auf dem Schilfweg

Stockerau ist die größte Stadt im Weinviertel und bietet ein umfangreiches Freizeitangebot. Eines davon ist das Naturschutzgebiet Stockerauer Au, das auch als das Juwel der Tullnerfelder Donau-Auen bezeichnet wird. Hier finden Besucherinnen und Besucher ein Wegnetz von insgesamt 23 Kilometern Länge zum Spazierengehen oder Laufen und für die Radfahrer gibt es drei verschiedene Routen.

Luft holen!
In der Natur lässt es sich herrlich entspannen. Einfach durchschnaufen und die Seele baumeln lassen. In der Stockerauer Au können Erholungssuchende die Batterien aufladen und nebenbei auch Interessantes rund um das Ökosystem erfahren. Dafür stehen der Naturlehrpfad und der Schilfsweg zur Verfügung.

Kurz, aber oho!
Beim Schilfweg ist man quasi auf dem Holzweg unterwegs. Knapp über dem Wasser verläuft der Holzsteg am Ufer entlang – 95 Meter weit – und jeder Meter ist ein herrliches Erlebnis. Info-Tafeln erzählen vom Lebensraum Schilf und über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt in der Au. Sitzmöglichkeiten laden ein, Platz zu nehmen und den Geräuschen der Natur zu lauschen. Falls Sie ein hohes, unangenehmes Surren wahrnehmen, könnten das Gelsen sein. Ganz klar! Die lästigen Blutsauger fühlen sich in diesem wasserreichen Territorium auch sehr wohl. Im Sommer ist daher schützende Kleidung empfehlenswert.

Gegen das Vergessen

19 Adressen, 19 Messingplatten, 81 Namen – die „Erinnerungssteine“ in Stockerau sollen, wie es schon ihr Name sagt, erinnern. Und zwar an jene jüdischen Stockerauerinnen und Stockerauer, die in der Shoa ihr Leben verloren haben oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Die Erinnerungssteine sind vor jenen Wohnhäusern im Boden eingelassen, die der letzte bekannte Wohnort der Vertriebenen war. Ein Spaziergang durch die Geschichte, durch die Zeit, gegen das Vergessen, für das Erinnern – mit offenen Augen durch die Stadt gehen, man kann sie nicht verfehlen.

"Erinnerungssteine" in Stockerau | Foto: Sandra Schütz
  • "Erinnerungssteine" in Stockerau
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Der Zerrissene

Den 27. Juli 2023 kann man sich schon jetzt im Kalender anstreichen, dann feiern nämlich die Festspiele Stockerau mit „Der Zerrissene“ von Johann Nestroy 2023er-Premiere. Intendant und Regisseur Christian Spatzek hat diesmal auch Franz Suhrada, Christoph Fälbl und Carolina Athanasiadis ins Ensemble geholt. www.festspiele-stockerau.at

Festspielplatz vor der Stadtpfarrkirche Stockerau. | Foto: Alois Fischer
  • Festspielplatz vor der Stadtpfarrkirche Stockerau.
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