Der große Blackout

- Sicherheits-Gemeinderat Johann Weber weiß genau, was bei einem Blackout zu tun ist.
- hochgeladen von Sandra Schütz
Blackout, ein Horrorszenario für die Verantwortlichen einer Stadt. Doch Korneuburg ist gut gerüstet.
Das Schneechaos der Vorwoche und das Eischaos im Herbst in Teilen Niederösterreichs haben gezeigt: Unsere Infrastruktur ist verletzlich. Ohne Strom geht so gut wie nichts mehr. Das Land Niederösterreich arbeitet fieberhaft an Krisenplänen für den großen Blackout. Die Bezirksblätter haben recherchiert, wie die Bezirkshauptstadt Korneuburg für den Notfall gerüstet ist.
Die Stadt blieb dunkel
Es ist jetzt acht Jahre her – am 7. September 2007 fiel in Korneuburg der Strom aus. Doch nicht nur das Licht ging nicht mehr an, auch die automatischen Türen und elektrischen Kassen in den Geschäften am Hauptplatz blieben zu. In der Bäckerei Reiter etwa konnte man damals bei Kerzenschein einkaufen.
Seither hat sich in der Bezirkshauptstadt viel getan. "Kurz danach hat die Gemeinde zwei große Notstromaggregate gekauft", erzählt Sicherheits-Gemeinderat Johann Weber. Sie sollen im Notfall Rathaus und Kläranlage mit nötigem Strom versorgen. Auch die Feuerwehr hat ein Großaggregat, ebenso wie die Bezirkshauptmannschaft. "Zehn kleinere Notstromaggregate befinden sich auf Feuerwehrfahrzeugen. Auch das Rote Kreuz hat mehrere mobile Geräte zur Stromerzeugung. Krankenhaus, Justizzentrum und Polizei sind mit eigenen Aggregaten versorgt", schildert Weber die "Ausrüstung" der Stadt.
Und weil ohne Strom auch die Tankstellen nicht mehr funktionieren, hat die Feuerwehr ein Sprit-Notlager angelegt und bei der Straßenmeisterei sorgt ein Notaggregat bei der Zapfsäule dafür, dass die Einsatzfahrzeuge mit Treibstoff versorgt werden können.
Tipps für den Ernstfall
"Eine Taschenlampe und Batterien sollte man immer Zuhause haben", rät Weber, der erst 2014 gemeinsam mit Einsatzorganisationen und Zivilschutzverband zum Blackout-Infoabend einlud. "Damals hat sich durch Gespräche herausgestellt, der größte Vorrat wird für die Haustiere angelegt." Ein paar Konserven und Wasserflaschen in den eigenen vier Wänden zu bunkern, kann jedoch auch nicht schaden. Und wem das zu wenig ist, der kann sich auch ein Kurbelradio anschaffen, um im Ernstfall informiert zu werden – gibt´s beim Zivilschutzverband.
Auch die Nachbarschaftshilfe ist im Blackout-Falle gefragt. "Ohne Strom steht auch jeder Aufzug still. Es gibt zwar einen Notfall-Knopf, aber auch der funktioniert ohne Strom nicht", erklärt Weber und rät: "Sofort nachschauen und rufen, ob jemand im Aufzug ist. Wenn ja, sofort die Feuerwehr alarmieren."
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