Landwirte wehren sich
Erdäpfel aus Korneuburg, nicht aus Ägypten!

"Kaiser" Clemens Reinsperger verschenkte seine "Heurigen". | Foto: Reinsperger
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Die Erdäpfellager heimischer Bauern sind voll, dennoch importieren Supermärkte die Knollen aus dem Ausland.

BEZIRK KORNEUBURG. "Während wir Bauern auf heimischen Erdäpfeln sitzen bleiben, werden ausländische Erdäpfel importiert. Verglichen mit dem, was wir Bauern für einen Kilo bekommen, kostet oft die Verpackung mehr als der Inhalt", macht Clemens Reinsperger, Erdäpfelbauer und Sänger der Kult-Band "Die Wilden Kaiser" seinem Ärger Luft. Und so rief er am Wochenende zu einer ungewöhnlichen Aktion auf: "Lebensmittel schmeißt man nicht weg – lieber verschenke ich sie – als Zeichen für Zusammenhalt und Nachhaltigkeit." Gesagt, getan: Auf Facebook angekündigt, bei Stockeraus Gastronom Horst Rötzer in die Tat umgesetzt. Und die Nachfrage war groß, die Freude der Abholer ebenso.

Heimisches in "Gefahr"

Was auf den ersten Blick als lustige Aktion erscheint, hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Denn ein Check im Lebensmittelhandel, durchgeführt von der Landwirtschaftskammer NÖ und der Interessensgemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) hat gezeigt: bei Penny, Merkur, Billa und Metro sind Erdäpfel aus Ägypten in den Regalen zu finden. Auch Spar hat angekündigt, von den Importen nicht abzusehen. "Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Erdäpfel klimaschädlich importiert werden, wenn genügend österreichische Ware vorhanden ist. Zudem kommen die ausländischen Erdäpfel aus Ländern, wo deutlich niedrigere Umwelt- wie auch Sozialstandards gelten als in der österreichischen Landwirtschaft", ist Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ und selbst Bauer in Steinabrunn, verärgert.

Es gibt genug heimische Erdäpfel, man muss nicht auf Ägyptische Knollen zurück greifen: "Kauf regional", bitten Bezirksbäuerin Magdalena Grabler und LKNÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr. | Foto: Sandra Schütz
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Die Versorgung mit Erdäpfeln aus Österreich sicherzustellen, ist für die heimischen Landwirte kein Problem. "Daher appellieren wir einmal mehr an den Handel, der hier große Verantwortung trägt, auf den Import ausländischer Erdäpfel zu verzichten. Ansonsten wird die regionale Landwirtschaft geschwächt und in der Folge die Versorgungssicherheit in unserem Land gefährdet", zeichnet Mayr ein mögliches Szenario.

Tipp für Konsumenten

Sich im Etiketten-Dschungel zurecht zu finden, ist jedoch nicht immer ein leichtes Unterfangen. Daher hat der Steinabrunner Landwirt einen Tipp: "In Österreich beginnt jetzt das Pflanzen der Erdäpfel, die Ende Mai, Anfang Juni als ’Heurige’ angeboten werden. Im März können Heurige daher noch nicht aus Österreich kommen. Alle Frühkartoffel, die jetzt angeboten werden, kommen aus dem Ausland."
Lorenz Mayr empfiehlt und bittet zugleich, auch auf das AMA-Gütesiegel zu achten: "Abgepackt in Österreich heißt nicht, dass ein Lebensmittel in Österreich erzeugt wurde."

Achten Sie beim Einkauf von Lebensmitteln auf regionale Produkte?
"Kaiser" Clemens Reinsperger verschenkte seine "Heurigen". | Foto: Reinsperger
Es gibt genug heimische Erdäpfel, man muss nicht auf Ägyptische Knollen zurück greifen: "Kauf regional", bitten Bezirksbäuerin Magdalena Grabler und LKNÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr. | Foto: Sandra Schütz

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