Mitglied der Motorsägenbande wieder vor Gericht
Nur wenige Tage nach seiner letzten Haftentlassung Mitte September 2015 setzte ein 33-jähriger Ungar gemeinsam mit anderen Landsleuten seine Einbruchstouren in Österreich fort.
NÖ / LANGENZERSDORF. Ziel der Bande waren abermals Geschäftslokale, in denen hochpreisige Motorsägen angeboten werden. An zehn Einbrüchen soll der mehrfach Vorbestrafte diesmal beteiligt gewesen sein.
Laut Staatsanwalt Karl Wurzer erbeuteten die Einbrecher ab September Motorsägen und andere landwirtschaftliche Maschinen im Wert von rund 84.000 Euro. Die Beute wurde nach Ungarn gebracht und dort verkauft. Im Dezember 2015 war Endstation für den 33-Jährigen, als er auf frischer Tat gestellt werden konnte.
Einige Geschäfte, etwa in Waidhofen an der Ybbs, Purgstall, Hollabrunn und Langenzersdorf waren dem Angeklagten schon von früheren Einbrüchen bekannt. Am Landesgericht St. Pölten leugnete er jedoch, an allen zehn ihm zur Last gelegten Coups teilgenommen zu haben.
Verteidiger Florian Steinwendtner wies bereits zu Beginn der Verhandlung auf das Teilgeständnis seines Mandanten hin. Darüber hinaus habe er im März dieses Jahres Ermittlungsbeamten geholfen, indem er Namen der Täter beziehungsweise anderer Banden nannte.
Gegenüber Richterin Doris Zwettler-Scheruga bestätigte der Beschuldigte, dass alle Komplizen an den Tatorten maskiert gewesen seien, gleiche Schuhe trugen und zum Einschlagen der Auslagen oder Glastüren große Steine oder Eisenstangen benutzten.
„Er widerspricht sich immer“, erklärte der Staatsanwalt beim Vergleich des Polizeiprotokolls, wo er alles offenlegen wollte, mit den Angaben vor Gericht. Dazu meinte der Ungar: „Sie glauben mir sowieso nicht. Dann sage ich halt, dass ich alles gemacht habe und immer alleine war!“
Zur Klärung vor allem jener Fakten, die der Angeklagte bestreitet, müssen nun einige Personen als Zeugen geladen werden, die über Tatorte, Tatzeiten und Mittäterschaft Bescheid wissen. Zwettler-Scheruga vertagte daher den Prozess auf Juli.
Autorin: Ilse Probst
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