Vor 100 Jahren – 4. Februar 1916
Vor 100 Jahren schrieb die Wochen-Zeitung für das Viertel unter dem Manhartsberg
"Ein schönes Beispiel selbstlosen Wirkens. Die Genossenschaft der Tischler und verwandten Gewerbe gewährt ihrem Obmann für die mit seiner Amtsführung verbundene Mühewaltung und zur Bestreitung der ihm erwachsenden Auslagen ein jährliches Ehrenhonorar von 60 K. Da der dermalige Obmann Herr Tischlermeister Rudolf Kramer seit Jahresfrist im Kriegsdienste steht, wurde die gleiche Entschädigung seinem Stellvertreter Herrn Drechslermeister Hermann Christenheit angeboten, welcher auf dieselbe jedoch zu Gunsten der Korneuburger Wehrmannsaktion berzichtet. Die Genossenschaft hat sohin den Betrag von 60 K dem Wehrmannsfonde überwiesen."
"Kleine Ursachen – große Wirkung. Die Blatterngefahr ist vorüber und es ist gottlob nur bei vereinzelten Fällen geblieben. Auswärts waren aber über Korneuburg die ärgsten Gerüchte verbreitet. In Wien wurde beispielsweise Folgendes einem Korneuburger, der tagtäglich in Wien zu tun hat, aufgetischt: 'Korneuburg ist ganz abgesperrt, Militärspalier ist rund um die Stadt aufgestellt, kein Mensch darf in die Stadt und aus derselben, die Wohnungen dürfen nicht verlassen werden und das Essen wird den Bewohnern auf langen Pfosten in die Fenster geschoben.' Das war unserem Gewährsmanne denn doch zu starker Tabak und er stellte sich dem Unglücksraben als Korneuburger vor. Das Gesicht des Mannes wäre in diesem Augenblicke einer Momentaufnahme wert gewesen."
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