Tradition lebendig halten
SPÖ Stockerau will den Fasching "retten"
Dass es heuer keinen Faschingsumzug in der größten Stadt des Weinviertels gibt und die VP-Bürgermeisterin eine solche Veranstaltung noch dazu als nicht mehr "zeitgemäß" bezeichnet, stößt der SPÖ Stockerau sauer auf. SP-Vizebürgermeister Heinz Scheele ruft nun zur "Mission Stadt TRA TRA 2024" auf.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. "Würde irgendjemand auf die Idee kommen, den Villacher Fasching und die TV-Übertragung abzusagen, falls der Villacher Bürgermeister der Meinung sein sollte, eine solche Veranstaltung sei nicht mehr zeitgemäß? Wohl kaum!" SP-Vizebürgermeister Heinz Scheele, gleichzeitig Kulturstadtrat, übt heftige Kritik am "Nicht-Stattfinden" des heurigen Faschingsumzuges.
Dass der Umzug aus organisatorischen Gründen, wie es Bürgermeisterin Andrea Völkl erklärte, die auf Grund einer Umstrukturierung beim bisher ausrichtenden Wirtschaftsverein WISTO zustande gekommen sei, nicht stattfinden konnte, lässt Scheele als Argument nicht gelten. Und dass Fasching, Feiern und Verkleiden immer noch mehr als zeitgemäß sei, hätten die Kinderfreunde Stockerau vergangenen Sonntag bewiesen, als sie zum Kindermaskenball einluden. Der musste nämlich, weil es so viele Anmeldungen gab, sogar an einen größeren Ort verlegt werden.
"Gerade in einer Zeit, die von Teuerung, Kriegsangst und Katastrophenmeldungen geprägt ist, ist es wichtig, den Menschen eine Möglichkeit zur Steigerung der Lebensfreude zu lassen", ist Scheele überzeugt.
Mission Stadt TRA TRA 2024
Veranstaltungen in der Stadt wolle man auf neue Beine stellen, erklärte Bürgermeisterin Völkl Ende Jänner. Und sie sagte damals zu: "Wir werden uns anschauen, was die Menschen wollen."
In der SPÖ will man darauf aber nicht warten. Und so ruft man schon jetzt zur "Mission Stadt TRA TRA 2024" auf. "Damit wir in einem Jahr nicht wieder nur über eine nicht stattfindende Veranstaltung reden, möchten wir einen Schritt weitergehen und eine ehrlich gemeinte Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen aussprechen, bei der Organisation des Faschingsumzuges 2024 aktiv mitzuwirken", sagt Gemeinderat Alen Corkovic. Und Scheele ergänzt: "Wir wollen aktiv auf die Vereine und die Bevölkerung zugehen – in den unterschiedlichsten Kommunikationsformen. Und sollte jetzt schon jemand sein Interesse bekunden wollen, kann er sich vorerst gerne an mich persönlich wenden."
Denn, so Vizebürgermeister Scheele: "Wenn in der viel kleineren Stadt Laa/Thaya jährlich ein Zwiebelfest mit mehreren tausend Besuchern machbar ist, dann müssen in der größten Stadt im Weinviertel auch ein Faschingsumzug und ein Erdäpfelfest möglich sein."
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