Digitalisierung in Langenzersdorf
Anlaufschwierigkeiten für den Breitbandausbau
Seit Monaten steht der Breitbandausbau in Langenzersdorf still. Zwei Firmen versprechen schnelles Internet, Kunden schlossen Verträge ab, nur die heiß ersehnte Glasfaser kommt nicht in die Gänge.
BEZIRK KORNEUBURG | LANGENZERSDORF. Glasfaser und Breitbandinternet – Technologien der Zukunft, um die mittlerweile niemand mehr herumkommt. Bereits vor zweieinhalb Jahren trat das Telekommunikationsunternehmen KAO-IKT mit der Absicht, das gesamte Gemeindegebiet flächendeckend zu erschließen, an die Langenzersdorfer Politik heran. Man präsentierte – dann schon neu gegründet als Speed Connect Austria – dem Gemeinderat die Ausbaupläne und das Projekt. Dieser zeigte sich erfreut, bekundete sein Interesse und beschloss einstimmig, die Glasfaser-Verlegung nach den entsprechenden Richtlinien zu unterstützen.
„Wir haben kein Vertragsverhältnis mit Speed Connect Austria. Und schon garnicht gibt es Vereinbarungen zur exklusiven Zusammenarbeit. Das wäre, dem Telekommunikationsgesetz entsprechend, auch garnicht möglich“,
erklären Bürgermeister Andreas Arbesser und Gemeinderat Andreas Kettenhuber. Ein Aufgrabungsansuchen hätte Speed Connect gestellt, dem wurde, nach den entsprechenden Richtlinien, stattgegeben.
Zweiter Player kam ins Spiel
Bis dahin war noch alles in Ordnung, Speed Connect Austria arbeitet mit einer sehr schonenden Verlegeweise. Größere Ausgrabungen waren nicht notwendig, der Weg für die neuen Leitungen wurde gefräst. Dann kam A1 ins Spiel. Das Unternehmen will im Rahmen der Breitbandmilliarde des Bundes zwei Fördergebiete in Langenzersdorf mit schnellem Internet erschließen.
Verordnung erlassen und wieder aufgehoben
Um nicht zwei unabhängig voneinander agierende Unternehmen im Ort zu haben, die jeweils für sich Straßen aufgraben, um die eigenen Leitungen in die Erde zu legen, erließ man in Langenzersdorf die sogenannte Mitverlegungsverordnung. „Wir wollten so erreichen, dass Speed Connect und A1 zusammenarbeiten, gemeinsam aufgraben beziehungsweise dem jeweils anderen bei eigenen Ausgrabungen das Mitverlegen der Leitungen ermöglichen“, erläutert der Bürgermeister die Absicht.
Ein Drahtseilakt, der leider nicht gelingen wollte. Die beiden Telekommunikationsunternehmen konnten sich nicht einigen, obwohl mittlerweile Langenzersdorfer bei beiden Firmen Verträge abgeschlossen hatten. Die Folge: Stillstand.
„Weil wir allen Bürgerinnen und Bürgern die freie Wahl in Sachen Internet lassen und den zu lange andauernden Stillstand beenden wollten, haben wir die Mitverlegungsverordnung wieder aufgehoben“,
erklären Kettenhuber und Arbesser. Jetzt wird zwar „doppelt“ gegraben, aber zumindest kommt nun wieder Bewegung ins langsame Internet der Langenzersdorfer.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.