Lackerzeuger wollen eigenen Lehrberuf schaffen
(nöwpd). Mit einem neuen Lehrberufsmodul, dem Lack- und Anstrichmitteltechniker, reagiert die heimische Lackindustrie auf den herrschenden Facharbeitermangel. Hubert Culik, Obmann der österreichischen Lackindustrie, zeigt sich optimistisch, ab 2014 diesen Lehrgang in Österreich anbieten zu können. Bisher mussten die Lehrlinge diese Spezialausbildung in der Schweiz oder in Deutschland absolvieren.
"Wir produzieren international gefragte Qualität", betont Culik. "Damit das auch in Zukunft so bleibt, brauchen wir aber die passenden Fachkräfte dazu. Derzeit bilden wir unsere 50 Lehrlinge in ganz Österreich in den Berufen Chemielabortechniker und Chemieverfahrenstechniker aus. Dabei wird aber nicht das Spezialwissen unterrichtet, das man für die Lackproduktion braucht." Die Zukunftsaussichten für diese Spezialisten seien äußerst gut und krisensicher.
Mit Nachdruck spricht sich Culik gegen ein Vorpreschen privater österreichischer Institutionen aus, die bereits teure Konzepte für die kommenden Umweltprodukterklärungen (EPDs), erstellt haben, ohne die Entwicklung auf europäischer Ebene abzuwarten. Derzeit ist die Erstellung von EPDs rechtlich noch nicht verpflichtend. "Um einen europaweit einheitlichen Standard zu haben, darf Österreich keinen Alleingang starten", meint der Industrie-Obmann. "Wenn das alle Mitgliedstaaten machen, haben wir 27 unterschiedliche Datenbanken. Auch eine Entbürokratisierung wäre sinnvoll.”
Für die österreichische Lackindustrie mit ihren 27 Betrieben, acht davon in Niederösterreich, war 2011 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der Produktionswert stieg um 8,3 Prozent auf 422 Millionen Euro und die produzierten Lack- und Anstrichmittel sogar um 10,5 Prozent auf 150.000 Tonnen. In Österreich beschäftigt dieser Industriezweig 3.000 Mitarbeiter, davon 900 in Niederösterreich.
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