Religion oder Gewalt
Jacek Zelek: „Da kann es nur ein Entweder-oder geben!“

Vortrag und Präsentation vom Langenloiser Stadtpfarrer Jacek Zelek zum Thema "Religion oder Gewalt".
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  • Vortrag und Präsentation vom Langenloiser Stadtpfarrer Jacek Zelek zum Thema "Religion oder Gewalt".
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LANGENLOIS (mk)  Gut dreißig interessierte Gäste waren am 10. April 2019 in den Pfarrsaal Langenlois gekommen, um den Vortrag von Stadtpfarrer Jacek Zelek zu einem Thema zu hören, dessen Titel sich während der Vorbereitung um ein kleines, aber wichtiges Wort verändert hatte: Nicht um „Religion und Gewalt“ ging es Pfarrer Zelek, sondern um „Religion oder Gewalt“.

In ihrer Begrüßung freute sich Veranstalterin Dr. Charlotte Ennser vom Katholischen Bildungswerk Langenlois über den guten Zuspruch dieser ja eher religiösen Veranstaltung: „Es sind mehr gekommen als wir erwartet hatten!“ Sie betonte, dass „es wohl wenige Pfarrer gibt, die sich an ein so heißes Thema heranwagen würden“, und betonte, dass es für jeden dabei auch darauf ankommen werde, die eigene Haltung einmal zu hinterfragen.

Zur Modifizierung des Vortragsthemas erklärte Jacek Zelek gleich seine grundsätzliche Stellung zu den Themenbereichen „Gewalt“ und „Religion“: „Da kann es kein ‚Und‘ geben, da heißt es prinzipiell ‚Entweder-oder‘!“ In der Folge präsentierte der Pfarrer zunächst wissenschaftliche Definitionen der angesprochenen Begriffe, zeigte semantische Entwicklungslinien auf, ging - von Heraklit über Machiavelli und Hobbes - auf Persönlichkeiten ein, die sich mit Theorien der Gewalt beschäftigt hatten, zeigte verschiedenen Deutungen von terroristischer Gewalt auf und brachte eine Fülle von Denkansätzen und - vor allem - Denkanstößen zu diesen Themen. So verwies er auf im Laufe seines Vortrages auf Erich Fromm („Liebe ist die einzig befriedigende Antwort auf das Problem der menschlichen Existenz.“), empfahl die Bücher von Amartya Sen („Die Identitätsfalle“) und zitierte Papst Franziskus („Der Name Gottes darf niemals zur Rechtfertigung von Tötungen, Massenmord, Versklavung, Ausbeutung und Unterdrückung missbraucht werden!“).

Nach diesem detailreichen und wissenschaftlich vielfach abgesicherten Vortrag musste die Zeit für das angekündigte Gespräch ein wenig knapp ausfallen. Denn eine Reihe von Zuhörerinnen und Zuhörern warfen Fragen auf, auf die der Stadtpfarrer leider nur kurz eingehen konnte: Da ging es etwa um Rolle der Gewalt der christlichen Kirche im Mittelalter - Stichwort Kreuzzüge; um die sexuelle Gewalt in der Kirche, die vom Papst gerade scharf verurteilt wurde; oder um die Frage, ob denn Gegengewalt erlaubt sei, wenn gegen einen selbst Gewalt verübt werde. „Wir gehen heute mit vielen Fragen nach Hause“, meinte Dr. Charlotte Ennser dann auch in ihren Abschlussworten, „aber das sind so wichtige Fragen, dass wir sie gern - als kleines Fastenopfer - mitnehmen sollten, weil sie uns wirklich weiterbringen werden!“

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