Conchita
From Vienna With Love
Man ist versucht, den Kartenhype mit Auftritten von Jonas Kaufmann, Anna Netrebko oder Placido Domingo gleichzusetzen. Doch es ist „nur“ unsere Conchita, die einen solchen Ticket-Run auslöst. Mit „From Vienna With Love“ hat sie sich einen Lebenstraum erfüllt. Das Multitalent singt mit den Wiener Symphonikern im Konzerthaus legendäre Songs mit Stil und Eleganz. Im Interview mit der „Krone“ sprach sie auch über die Schwierigkeiten des Berühmtseins, wie sie sich aus ihren depressiven Schüben befreien konnte, und dass ein neues Studioalbum nicht mehr lange auf sich warten lässt. In einem ORF-Interview sagte die Kunstfigur, sie möchte ihren angestammten Namen Thomas Neuwirth wieder mehr in den Vordergrund rücken.
Zum Konzert: Das Intro spielen die Symphoniker erwartungsvoll und voller Power. Als Conchita die Bühne betritt, ist der Jubel so stark wie bei den Promi-Konzerten in London. Claqueure braucht es nicht, die Fans haben ohnehin die teuersten Plätze geentert, damit sie ihrem Idol nahe sind. Was auffällt ist die Durchmischung des Publikums, vom biederen Vater mit Hut und Omas bis hin zu Freaks, denen die große Stimmbreite und das Stimmvolumen der Künstlerin gefällt.
Stilvoll nimmt sie das Mikrophon und füllt mit ihrer Stimme den großen Saal. Darin enthalten: bekannte Balladen und hingebungsvolle Diven-Songs, die symphonisch arrangiert wurden. Unter anderem werden aus dem Film “Love Story” „Where do I begin“, oder „All by myself“, basierend auf dem Klavierkonzert von Sergei Rachmaninow (Original gesungen von Celine Dion), von Conchita gecovert, aber allem voran der Song „Rosen regnen“ von Hildegard Knef, der zum Schwulen-Chanson erkoren wurde. Es regnet eine Unzahl roter Rosen auf die Bühne. Conchita ist von der Zuneigung des Publikums gerührt, eine Träne läuft über ihr Gesicht.
Die Wiener Symphoniker unter dem in Neapel geborenen Dirigenten Guido Mancusi sind mehr als ein Begleitorchester. Mit der Band von Conchita intonieren sie ein exklusives Galakonzert. Gäste aus der „Starmania-Zeit” – Martin Zerza und Monika Ballwein - unterstützen Conchita gesanglich, und Agnes Wolf ist am Piano mit dabei.
Das Outfit der Eurovision Song Contest-Siegerin von 2014 ist völlig verändert. Statt wallendem Haar findet sich jetzt ein streng gebundener gegeelter Schopf am Haupt der Sängerin. Mal mit schwarzem, mal mit weißem Hemd und mit Lackschuhen ohne Socken zeigt sie ihren Neubeginn als Tom Neuwirth.
Zwischen den Stücken und am Schluss Standing Ovations. Welcher Künstler würde das nicht genießen?
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Demnächst im Konzerthaus: „Mass“ von Leonard Bernstein mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Dennis Russell Davies am 28.10.2018
Infos und Tickets: www.konzerthaus.at
Reinhard Hübl
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