Hotel National: Mieter mit Ersatzwohnungen unzufrieden
Der Vertreter der Mieter im ehemaligen Hotel National Stefan Ohrhallinger ist mit den angebotenen Ersatzwohnungen der Barmherzigen Brüder unzufrieden. Mit einem offenen Brief will er Druck machen.
LEOPOLDSTADT. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder platzt aus allen Nähten. Bereits im vergangenen Herbst begann die Diskussion um das Haus in der Taborstraße 18. Der Orden hat 2009 das ehemalige Hotel National gekauft und will das Krankenhaus dorthin erweitern.
Nun kam es erneut zum Streit zwischen den Mietern und den Barmherzigen Brüdern. Der Initiator der Facebook-Gruppe "Rettet das Hotel National", Stefan Ohrhallinger, hat sich erneuet zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief gegenüber den Medien, dem Orden und der Politk bekundet er ein Fehlverhalten des Ordens. "Es gab bereits im Juli 2016 Begehungen, unter dem Vorwand, die Statik prüfen zu wollen. Tatsächlich wurden persönliche Umstände der Mieter ausgefragt (Job, Gehalt, Familiäres), heißt es im Brief. Tatsächlich seien aber Daten der Mieter ausgeforscht und ohne Erlaubnis Fotos in den Wohnungen gemacht worden.
Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder, Helmut Kern, weist diese Vorwürfe zurück: "Wir wollen den Mietern Ersatzwohnungen anbieten. Um passende Angebote zu finden, sollten wir über diese Umstände informiert sein."#+Daher rührten die persönlichen Fragen an die Mieter.
Ersatzwohungen angeboten
Laut Ohrhallinger komme es auch bei den angebotenen Ersatzwohnungen zum Streit. "Diese sind oft kleiner, teurer, außerhalb des Bezirks oder wurden aus anderen Gründen abgelehnt." Die meisten Mieter wollen laut Ohrhallinger im Grätzel bleiben und vorzugsweise nicht den Bezirk verlassen. Dass sich das schwierig gestalten kann, ist bekannt. "Wir versuchen, angemessene Lösungen zu finden. Dass das nicht immer funktionieren kann, sollte den Menschen bewusst sein", meint Kern. Viele Mieter haben ihm zufolge die angebotenen Wohnungen bereits angenommen.
An einer Einigung wird weiterhin gearbeitet. Laut Helmut Kern werden auch komplizierte Mieter berücksichtigt, um einen gemeinsamen Konsens zu finden. "Wir haben auch eine persönliche Einladung gegenüber Ohrhallinger ausgesprochen. Antwort kam bis jetzt keine", meint Kern.
Das ehemalige Hotel National befindet sich unter Denkmal- und Ensembleschutz. Das heißt, ein Abriss wäre ein schwieriges Unterfangen. Laut Ohrhallinger habe man sich darauf geeinigt, den Umbau nur im Inneren stattfinden zu lassen. Die Fassade werde so erhalten bleiben. "Wir stehen im guten Dialog mit den Mietern. Wir versuchen für alle eine Lösung zu finden", so Gesamtleiter Helmut Kern.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.