Circus Candy
Der Zirkus braucht unsere Hilfe
Vor den Toren Liesings versucht der Circus Candy, den Lockdown zu überstehen. Besucher sind willkommen.
LIESING. "Ich möchte wieder Kinder zum Lachen bringen", wünscht sich Clown Banane, der mit bürgerlichem Namen Silvano Spindler heißt. Das aufgemalte Lächeln, das zu seiner Berufskleidung gehört, täuscht nur schwer über die Sorgen hinweg, die ihn momentan bedrücken.
Wegen der Pandemie hat der Circus Candy seit März des vergangenen Jahres de facto Auftrittsverbot. Für die Spindlers, eine Zirkusfamilie in sechster Generation, ist das nicht nur eine existenzielle Bedrohung, sondern auch eine psychische Belastung. "Mein Uropa hat den Zirkus gegründet. Er liegt uns im Blut", so Juniorchefin Jamaine Spindler.
Gemeinsam mit ihrem Bruder Silvano, ihrem Mann und ihrer acht Monate alten Tochter sowie ihren Eltern und drei weiteren Geschwistern ist sie auf einem Grundstück in Breitenfurt (Hauptstraße 128) gestrandet, das ihnen ein wohlmeinender Bauer zur Verfügung gestellt hat. "Hier dürfen wir glücklicherweise bleiben, so lange es nötig ist", sagt Jamaine Spindler. So wurde ihnen eine Sorge genommen, doch es gibt noch genügend andere.
Es fehlt am Nötigsten
"Wir bekommen keinerlei Unterstützung und sind auf Spenden jeder Art angewiesen", ist Santino Spindler verzweifelt. "Egal, ob Futterspenden, Lebensmittel, Heizöl, Diesel oder Geld: Wir sind für jede noch so kleine Hilfe sehr dankbar." Auch Windeln, Feuchttücher und Aptamil 2 wären sehr hilfreich, betont er.
Der starke Zusammenhalt in der Familie und die Leidenschaft für das Zirkusleben geben ihnen die Kraft, durchzuhalten. "Wir leben für den Circus. Aber im Augenblick wollen wir nur, dass unsere Tradition überlebt", bringt es Jamaine Spindler auf den Punkt.
Wer die Familie dabei unterstützen möchte – "Jeder Euro ist eine große Hilfe" –, kann dies per Überweisung auf das Konto AT47 1400 0820 1000 0722 tun. Wem das zu unpersönlich ist, der kann seine Geld- oder Sachspende auch jederzeit persönlich vorbeibringen. Dabei wartet ein besonderes Erlebnis auf die Besucher, nämlich die liebenswerte Menagerie, die den Circus Candy bevölkert.
Acht große Kamele und kleine Ponys, zwei Pferde und zwei Ziegen sowie ein kleiner Hund namens Strolch leben hier mit den Spindlers. Für sie sind sie echte Familienmitglieder. "Wir sind mit ihnen und sie sind mit uns aufgewachsen. Und: Sie freuen sich über Besucher", erklärt Jamaine Spindler und übertreibt dabei keineswegs, wie ein Lokalaugenschein zeigt. Die Kamele fressen einem mit ihren wulstigen Lippen gerne eine Karotte direkt aus der Hand und lassen sich ihr Winterfell streicheln. Damit ist ein Besuch des Circus Candy möglich, auch wenn es derzeit keine Vorstellungen gibt.
"Bei Fragen kann man mich jederzeit unter 0660/165 54 43 anrufen", sagt Jamaine Spindler und ihr Bruder garantiert, "dass ich auch in dieser Situation die Kinder zum Lachen bringen werde".
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