Liesing wird bunter
Graffiti-Kunst im Wohnpark
Kunst kommt von Können. Was Kunst aber verändern kann, ist jetzt in Alterlaa zu bewundern.
LIESING. Die kürzeste Verbindung zwischen dem Wohnpark Alterlaa und dem gleichnamigen Einkaufszentrum ist der Durchgang, in dem auch der Eingang zur Fachmittelschule liegt. Dieser präsentierte sich in den letzten Jahren, zum Leidewesen der Schüler und Bewohner, nicht immer von seiner schönsten Seite.
"Der Fachmittelschuldurchgang wurde immer wieder, speziell an den Wänden, stark verschmutzt und auch der Vandalismus an den Wandplatten war ein ständiges Problem", erzählt Peter Pausackl, Gesiba-Betriebsleiter im Wohnpark Alterlaa. Aus diesem Grund wurde unter dem Motto „Kunst am Bau" im Wohnpark eine künstlerische Gestaltung mittels Graffiti geplant.
Im Auftrag der Gesiba haben sich mit Jeremias Altmann und Norbert Wabnig zwei begabte Künstler ans Werk gemacht und dafür tief in ihre Farbtöpfe gegriffen. Binnen weniger Wochen wurde aus grau bunt und der Durchgang zum wahrlich sehenswerten Kunstwerk.
Durchgängig bunt
Gemeinsam mit Vertretern der Bewohner und den Schülern wurde ein Bild-Konzept entwickelt, das unter dem Motto "Zeitreise durch die Malerei" steht und von "stone one & el jerrino", so ihre Künstlernamen, umgesetzt. Damit ging für die beiden ein Kindheitstraum in Erfüllung.
"Wir zwei haben schon in früher Kindheit gemalte Bilder an Hauswänden und Fahrzeugen bestaunt und jeweils beschlossen: ,So etwas will ich auch machen!' Darauf folgten Jahrzehnte des Trainings", erinnert sich Altmann.
Das Training hat sich ausgezahlt. Das zeigen die Erfahrungen, die die Künstler während ihrer Arbeit gemacht haben. Übrigens zu ihrer Überraschung.
"Bisher erschien es uns recht verständlich, dass Sprayen an der Schnittstelle von Generationen und kulturellen Prägungen mitunter auch Gegenwind provoziert. Aber die Menschen im Wohnpark Alterlaa haben uns jetzt einen Monat lang mit Lob überschüttet", freut sich Norbert Wabnig. Und Jeremias Altmann ergänzt schmunzelnd: "Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Schreibtisch im Büro, tun, was eben Ihre Aufgabe ist und werden Tag für Tag von etwa 200 wildfremden Besuchern mit den Worten ,Super', ,Weiter so' und ,Vielen Dank' bejubelt. Beunruhigend, oder?"
Kunst & Energie sparen
Kunst kommt von Können und dass die beiden ihr Handwerk beherrschen, ist für jeden an dem neu gestalteten Durchgang ersichtlich. Und jetzt auch besser zu sehen.
"Im Zuge der künstlerischen Gestaltung des Durchganges wurden auch die Beleuchtungskörper erneuert. Es erfolgte ein Umstieg auf LED-Technik. Durch diesen Umstieg erzielten wir in erster Linie eine bessere Ausleuchtung und nicht zu vergessen, auch der Stromverbrauch wurde um mehr als 55 % reduziert", freut sich Peter Pausackl. Und mit ihm die Bewohner, die Anrainer und alle Besucher des Kunstwerks, durch das man auch gehen kann.
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