Prominente
Im Liesinger Freddy-Quinn-Museum
Eduard und Brigitta Klinger führen im Wohnpark Alterlaa das einzige Freddy-Quinn-Museum der Welt.
LIESING. "Freddy Quinn ist Nichtraucher, verteilt an seine Fans aber gerne Zündholzschachteln mit seinem Namenszug – allerdings ohne Zündköpfe", schmunzelt Brigitta Klinger, die mit ihrem Mann Eduard das Freddy-Quinn-Museum in Alterlaa führt.
"Begonnen hat alles mit Freddys allererster Platte ,Heimweh’ 1956. Die war der Grundstein unserer Sammlung", verrät Eduard Klinger beim Rundgang durch die Museumsräume, die vom Boden bis zur Decke voll mit Freddy-Quinn-Postern, -Fotos, -Platten, -Büchern, -Bühnenkostümen, -Zeitungsartikeln und vielen anderen Erinnerungsstücken an die heute 87-jährige Bühnenlegende sind. "Früher haben wir die Stücke mühsam auf Floh- oder Raritätenmärkten zusammengesammelt, heute geht es durch das Internet viel einfacher. Um alles zeigen zu können, bräuchten wir jedoch etwa 300 Quadratmeter."
Fan seit den 1960er-Jahren
Wie lief Eduard Klingers erste persönliche Begegnung mit Weltstar Freddy Quinn ab? "Das war 1966, nach einer Nachtvorstellung im Theater an der Wien", erinnert er sich. "Ich habe ihm erzählt, wie viele Sachen ich von ihm gesammelt habe. Wir sind dann eine Stunde in der Theaterkantine gesessen. Am Schluss hat er mich als ,treuen Freund’ bezeichnet." Wohl nicht übertrieben, hat Klinger damals doch etwa die Musik zu jedem von Quinns Kinofilmen mit dem Tonbandgerät aufgenommen, "aber nicht vom Zuschauerraum aus, sondern direkt im Vorführraum." So verfügt das Museum heute über eine vollständige Sammlung aller jemals von Quinn aufgenommenen Tonträger. "Einmal hat Freddy mich sogar gefragt ,Eduard, wie viele Lieder gibt es von mir eigentlich insgesamt?’", erzählt Klinger.
Die unzähligen Exponate lagerten in den ersten Jahrzehnten der Sammlerleidenschaft in Klingers Wohnung, bevor die Eheleute im Jahr 2000 das erste Museum in Alterlaa eröffneten. 2016 übersiedelte man in einen anderen Gebäudeblock, wo Besucher heute an jedem zweiten Montag im Monat einen Streifzug durch Quinns Bühnenleben machen können. "Für größere Gruppen nach Voranmeldung natürlich auch an anderen Tagen", merkt Brigitta Klinger an. "Verdienen wollen wir am Museum nichts. Uns geht es darum, die Freude an Quinns Schaffen weiterzugeben und dass das Lebenswerk dieses Ausnahmekünstlers nicht in Vergessenheit gerät", so Brigitta Klinger. "Spenden nehmen wir aber gerne an." Beide freuen sich "über jeden, der Interesse zeigt".
Die Zukunft ist ungewiss
Wie schaut die Zukunft des Museums aus? "Was nach uns damit geschieht, wissen wir noch nicht. Schön wäre, wenn es in Wien bliebe. Wichtig ist uns, dass die Sammlung vollständig bleibt", so der 75-jährige Eduard Klinger.
Ob beide ihr ganzes Leben Quinn widmen würden? "Nein, unsere Wohnung versuchen wir so gut es geht von ihm freizuhalten", schmunzelt Brigitta Klinger. "Aber Freddy ist sowieso immer mit uns verbunden, weil wir einander auch über ihn kennengelernt haben: im Freddy-Quinn-Fanklub."
Infos gibt es auf www.freddy-quinn-archiv.at
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