Jubiläum: 20 Jahre Lokale Agenda 21 Wien
Am Mittwoch, den 14. November gab es im Festsaal der Diplomatischen Akademie einen Grund zum Feiern. Das Bürgerbeteiligungsprojekt Lokale Agenda 21 Wien feierte sein 20-jähriges Bestehen. Andrea Binder-Zehetner, Geschäftsführerin des Vereins, betonte das „Zusammenkommen verschiedener Menschen“ als zentrales Anliegen der Agenda.
LIESING. Viele Projekte, die auf die Ideen von motivierten Wienern zurückgehen, haben „unübersehbare Spuren in der Stadt hinterlassen“, sagte Frau Binder-Zehetner. Dies sowohl im Stadtraum, als auch im sozialen Gewebe der Stadt.
Engagierte Wiener
An Kreativität mangelt es den Wienern nicht, es auch auffällige Formate der Bürgerbeteiligung gegeben. Johannes Kellner, im Verein zuständig für die Grätzeloase, erzählte von in den letzten zwei Jahrzehnten umgesetzten, etwas ungewöhnlichen Projekten. So hat es u.a. in der Landstraße einen Agendabus gegeben, der zum Mitfahren einlud und am Rochusmarkt einen Zirkus. Online-Angebote gibt es auch, z.B. die Ideenplattform Währing.
Im Wandel der Zeit
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, zugleich Vorsitzende des Vereins Lokale Agenda 21 Wien, erzählte im Rahmen der Festrede von ihrem Eindruck von Wien, den sie 1986 hatte als sie hergezogen ist. „Historisch, aber mausgrau.“ Seit 1998, dem Geburtsjahr der Lokalen Agenda 21, hat sich viel getan und nun hat die Hauptstadt eine hohe Lebensqualität und ist „urban und dennoch gemütlich“.
An einem Strang ziehen
Es gibt aber noch einiges zu tun. Vassilakou nannte die Schere zwischen Arm und Reich sowie den Klimawandel als die zwei größten Herausforderungen für die Zukunft. Die Politikerin beendete ihre Rede mit dem Dank an die Beteiligten: „Wir sind alle Stadtveränderer.“
Aktive Bürger und Politiker
Für Hans Benke, der als ehemaliger Bezirksvorsteher am Alsergrund am ersten Projekt im Rahmen der Agenda beteiligt war, ist die lokale Ebene wichtig, da Bezirksprojekte relativ schnell umgesetzt werden können. Nicht nur bei den Projekten, sondern auch im Rahmen der Feier sind Mitglieder von Agenda-Gruppen zu Wort gekommen. Willi Grabmayr, Mitglied der Gruppe „zu Fuß und mit dem Rad unterwegs“ meinte, man braucht für das Engagement eine „gewisse Hartnäckigkeit“.
Was ist die Lokale Agenda 21 Wien?
Die Lokale Agenda 21 Wien ist ein Bürgerbeteiligungsprojekt, bei dem es um nachhaltige Stadtentwicklung geht. Die meisten Projekte der Agenda werden von Bürgern umgesetzt, die eine Agenda-Gruppe bilden. Darüber hinaus gibt es Stadtteil-Netzwerke, in denen sich Institutionen, Fachleute und Bürger über größere Themen austauschen, z.B. die Entwicklung eines Grätzels. Auch Unternehmer können an der Agenda teilnehmen und als Botschafter tätig werden.
Gemeinsam für Liesing
In Liesing wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Projekte umgesetzt. Auf dem Dach der Schule Anton-Krieger-Gasse wurde eine Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage errichtet und im Rahmen von Veranstaltungen wurde das Bewusstsein für erneuerbare Energien erhöht. Eine Agendagruppe in Rodaun hat Kindern die Gartenarbeit näher gebracht. Aus dieser Gruppe ist 2016 ein Nachbarschaftsgarten hervorgegangen. Auch beim Thema Verkehr können Agenda-Gruppen aktiv werden. So wurden zwei Kreuzungen auf Initiative der Gruppe umgebaut, um sie für allem für Fußgänger sicherer zu machen.
Jeder Bezirk kann sich für die Teilnahme an der Lokalen Agenda 21 Wien bewerben. Infos: www.la21wien.at und www.agendaliesing.at
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