"In der Wiesen Süd"
Sorgenfalten wegen möglicher Durchgangsöffnung im 23.
Der Fall eines fehlenden Durchgangs in der Siedlung "in der Wiesen Süd" zieht weite Kreise. Es hat sich Widerstand gegen die Öffnung des Judith-Holzmeister-Wegs in Richtung Muliarplatz formiert.
WIEN/LIESING. Die Geschichte um einen nicht vorhandenen Durchgang in der Siedlung "In der Wiesen Süd" ist noch lange nicht abgeschlossen. Die BezirksZeitung berichtete zuletzt im Frühjahr dieses Jahres von dem Fall. Der Judith-Holzmeister-Weg, der durch die Wohnanlage führt, endet vor dem Muliarplatz. Zu diesem durchgehen kann man aber nicht. Das möchte die Besitzerin des anliegenden Grundstückes nicht, die die dazwischenliegenden paar Quadratmeter als Ein- und Ausfahrt nutzt. Die Stadt Wien hat daraufhin ein Enteignungsverfahren eingeleitet, um dort doch einen Durchgang zu errichten. Hier erfährst du die ganze Vorgeschichte:
Mittlerweile hat sich in der Wohnanlage Widerstand formiert. Mehrere Eltern haben eine Initiative gegründet, die gegen einen Durchgang agiert. Der Grund: die Sorge um die Sicherheit der Kinder. Denn diese spielen unweit der besagten Stelle, auch eine Kletteranlage befindet sich in der Nähe. "Ich habe drei kleine Kinder und es wäre für uns und für alle anderen Eltern eine Tragödie, wenn der Durchgang geöffnet wird. So schnell kann man gar nicht schauen, schon sind die Kinder mit dem Roller oder Fahrrad auf der Straße. Die Stelle ist dazu noch sehr uneinsichtig", gibt Lilian T. von der Elterninitiative zu bedenken.
Zudem zweifelt Frau T. daran, dass der Durchgang von einer Mehrheit gewünscht wird und überhaupt sinnvoll wäre. "Es gibt rechts und links bereits Durchgänge für Fußgänger." Die Wohnanlage sei von allen Seiten betretbar. Eine Umfrage der BezirksZeitung vom März 2023 kam übrigens zu folgendem Ergebnis: 73 Prozent fanden eine Enteignung, um den Weg zu öffnen, übertrieben. Für 23 Prozent der Leser war der Schritt gerechtfertigt.
Tür als mögliche Lösung
Die Enteignung hängt indessen noch in der Schwebe. Der Fall liegt aktuell beim Verwaltungsgericht, wie Wolfgang Ermischer (SPÖ), Büroleiter der Bezirksvorstehung, informiert. Er hat sich, wie auch Bezirksrat Ernst Paleta (Pro23), mit der Elterninitiative vor Ort getroffen. "Falls es zu einer Öffnung des Durchgangs kommt, werden wir ein Projekt vorschlagen, das die Sicherheit der Kinder garantiert", betont Ermischer. So könne man sich zum Beispiel eine Tür vorstellen, wie es sie bei Kinderspielplätzen gibt. Diese sind für kleine Kinder nicht zu öffnen.
Lilian T. möchte zu dem Vorschlag noch nichts sagen, man warte lieber auf die konkreten Pläne – falls es zu dem Durchgang überhaupt kommt. Bis das Enteignungsverfahren und das weitere Vorgehen geklärt ist, wundert sich Frau T. über eine Sache: "Ich frage mich, wie man über eine Sache wie diese so lange diskutieren kann."
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