Tarifreform für Öffis gefordert
Geringere VOR-Preise für Pendler aus Liesing-Umgebung soll Autoverkehr entlasten
Viele Pendler aus Perchtoldsdorf, dem Gießhübel und Co. fahren mit dem Auto zu den Liesinger S- beziehungsweise U-Bahn-Stationen. Der Grund: Kaum überquert man mit den Öffentlichen die Wiener Landesgrenze, steigt der Ticketpreis rapide an. Eine Preisminderung soll Abhilfe schaffen.
Als Liesinger verbringt man viel Zeit in Wien Umgebung. Gerade Perchtoldsdorf und die Shopping City sind beliebte Ausflugsziele. Was auf der Landkarte oft nur eine Station von der Stadtgrenze entfernt ist, bedeutet für das Geldbörsel jedoch den doppelten Fahrpreis.
Staffeltarife
Darum pocht Liesings Bezirksvorsteher Manfred Wurm auf eine Tarifreform beim Verkehrsverbund Ostregion (VOR). Er hält eine Ausweitung der 100er-Zone, die das Land Wien umfasst, auf angrenzende niederösterreichische Gemeinden nicht für sinnvoll.
„Damit verschiebt man das Problem nur, beispielsweise von der Grenze Liesing/Perchtoldsdorf zur Grenze Perchtoldsdorf/Gießhübl. Man muss einen „Staffeltarif“ einführen“, ist er überzeugt. Das würde bedeuten, dass, wenn man die Zonengrenze nur um wenige hundert Meter überschreitet, nicht gleich der doppelte Fahrpreis schlagend wird, sondern nur ein Teil davon – je nach dem, wie weit man in die Nachbarzone vordringt. „Das wäre gerechter und für die Menschen leichter zu akzeptieren“, glaubt er.
Öffis müssen etwas kosten
Wurm fordert keine generelle Ermäßigungen und Verbilligungen wie es etwa die Grünen verlangen. „Mir ist klar, dass öffentliche Verkehrsmittel etwas kosten und jeder Nutzer dafür zahlen muss.
Im Vergleich zum Auto sind die Öffis ohnehin sehr preisgünstig“, meint Wurm und führt als Beispiel eine Jahresnetzkarte der Wiener Linien mit einem Preis von 449 Euro an.
Wurm hält die Preise für diejenigen, die nur wenige hundert Meter nach der Wiener Landesgrenze wohnen für ungerecht und mit verantwortlich dafür, dass die davon betroffenen Einpendler nicht auf Öffis umsteigen, sondern mit dem Auto zumindest bis Liesing fahren.
Änderungen bis Mitte 2012
„Wir arbeiten bereits an einer Tarifreform“, erklärt Werner Molik vom VOR gegenüber der bz. „Das Ziel ist es, kurze Fahrten nicht über Gebühr zu strapazieren. Allerdings muss man sagen, dass es jetzt auch schon Überlappungsbereiche gibt. Eine Station bedeutet nicht gleich die doppelten Kosten. Trotzdem sind wir uns der bestehenden Problematik bewusst.
Bis 2012 sollen die Änderungen abgeschlossen sein, so Molik. Außerdem wird es noch vor dem Sommer ein Gespräch beim VOR geben bei dem auch die Bezirksvorsteher der betroffenen Regionen ihre Ideen einbringen
können.
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