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Wenn sich Krebs im Gehirn einnistet
Bei fortgeschrittenem Krebsbefall verteilen sich Tumorzellen im Körper und bilden Metastasen. Dabei manipulieren die Zellen ihre Umgebung gegen den Angreifer, um selbst zu überleben. Neue Untersuchungen von Hirntumoren zeigen, wie die das Immunsystem des Menschen für ihre eigenen Zwecke umprogrammieren.
Obwohl das Wissen über Krebserkrankungen zunimmt, ist die Diagnose nach wie vor mit Angst besetzt. Einer der Gründe, warum Krebs den Organismus so stark belastet, ist seine Fähigkeit, sich über die Blut- und Lymphbahnen im Körper auszubreiten. Wenn Krebszellen in andere Gewebe einwandern und sich dort unkontrolliert teilen, bilden sich Ableger des ursprünglichen Tumors (Metastasen). In Wirklichkeit ist dieser Prozess jedoch weitaus komplexer, denn die Tumorzellen tauschen sich intensiv mit ihrer Umgebung aus – auch mit Immunzellen, die den Körper eigentlich vor Erkrankungen schützen sollten.
„Metastasen können zu Organversagen führen, was eine der häufigsten Todesursachen bei Krebspatientinnen und Krebspatienten ist. Aufgrund der einzigartigen Gewebearchitektur des Gehirns sind Metastasen in diesem Organ eine besondere Herausforderung“, erklärt Klara Soukup, die als Krebsforscherin im Team von Johanna Joyce an der Universität Lausanne in der Schweiz an einer aktuellen Publikation im Fachmagazin Cell beteiligt war. Die Forschungsgruppe hat sich darauf spezialisiert, Metastasen im zentralen Nervensystem zu untersuchen. Soukups Forschungsaufenthalt als Postdoktorandin wurde durch ein Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF ermöglicht und führte zu der Erkenntnis, dass Tumorzellen, die ins Gehirn eindringen, das körpereigene Immunsystem manipulieren.
Dieser Artikel wurde am 19.5.2024 veröffentlicht. Weiterlesen und noch mehr „GESUNDES“ zum Nachlesen finden Sie auf www.49plus.at
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