Wildtiere sind keine Kuscheltiere
Wildbabies - bitte nicht mitnehmen
Momentan werden im Tierschutzverein viele Wildtierbabies abgegeben. Gut gemeint ist nicht immer gut getan.
LIESING. Wien ist eine lebenswerte Stadt, was nicht zuletzt daran liegt, dass fast die Hälfte der Stadtfläche Grünfläche ist. Ein Teil davon findet sich, wie der Maurer Wald im 23. Bezirk. Das bedeutet, dass die Liesinger in ihrem Bezirk nicht alleine sind. Sie teilen ihren Lebensraum mit Tieren und nicht alle davon sind Haus- oder Schmusetiere.
Tierbaby-Boom
Die klassische Jungtierzeit ist der Frühling. Die meisten Wildtierbabys sind daher in dieser Jahreszeit anzutreffen. Es gibt auch Wildtiere, die zweimal pro Jahr Junge kriegen, wie beispielsweise Siebenschläfer oder Eichhörnchen. Daher sind deren Jungtiere bis zum Herbst anzutreffen. Für alle aber gilt eines:
Bitte nicht berühren
"Streicheln ist ein absolutes No-go. Es handelt sich um Wildtiere und keine Kuscheltiere." warnt Oliver Bayer vom Wiener Tierschutzverein. Auch Tierschutzstadträtin Ulli Sima appeliert an die Vernunft: „Im Frühling genießen viele Wiener nach einem langen Winter die Natur und treffen dabei immer wieder auf scheinbar hilflose, junge Wildtiere. Nur selten sind diese tatsächlich von den Eltern verlassen. Die meisten entdeckten Jungtiere benötigen keine menschliche Hilfe. Ganz im Gegenteil, ein Rettungsversuch bedeutet für sie großen Stress und erst infolge der Mitnahme durch den Menschen entsteht für sie oft Lebensgefahr.“
Es gibt Ausnahmen
Nur in seltenen Fällen ist die Hilfe durch den Menschen sinnvoll, weiß Oliver Bayer. "Als Leitfaden gilt: Jungtiere, die verletzt sind oder nackt und blind außerhalb von Nest oder Bau angegriffen werden oder gar von Hund oder Katze gebracht werden, brauchen immer die Hilfe von Menschen. Im Zweifelsfall ist es immer ratsam, sich telefonisch an eine kompetente Stelle wie den Wiener Tierschutzverein zu wenden. (01 699 24 80)."
Nicht ungefährlich
Die meisten Wildtiermütter haben einen extrem ausgeprägten Mutterinstinkt und versuchen, ihren Nachwuchs so gut wie möglich zu schützen. "Sogar ein Schwan kann Menschen angreifen, wenn er den Nachwuchs schützt. Außerdem können Wildtiere auch Krankheiten übertragen, die gefährlich sind." mahnt Oliver Bayer.
Da die Liesinger das Glück haben in einem Bezirk zu wohnen, der ländlichen Charakter hat sollten diese Tipps beachtet werden. Dann steht einem friedlichen Miteinander von Mensch und Wildtier nichts im Weg.
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