Naturschutzgebiet Teufelstein/Fischerwiese
Wird der Steinbruchsee zu einem Badeteich?
Ein neues Nutzungskonzept könnte das Naturschutzgebiet Teufelstein-Fischerwiesen noch attraktiver machen.
WIEN/LIESING. Das Naturschutzgebiet Teufelstein–Fischerwiesen am Rande von Liesing ist eines der artenreichsten Gebiete im ganzen Wienerwald. Mehr als 300 Pflanzen- und über 1.000 Tierarten, viele davon stark gefährdet und streng geschützt, leben hier.
Auch der Mensch schätzt das Areal, das sich aus einem aufgelassenen Steinbruch entwickelt hat. Besonders die Bewohner der benachbarten Siedlung Waldmühle Rodaun verbringen ihre Freizeit gerne in der vielfältigen Landschaft mit Trockenrasen und Wiesen, Gebüschen und Wäldern, Tümpeln sowie einem romantischen kleinen See. Doch letzterer sorgt immer wieder für Aufregung.
Baden noch verboten!
Der einstige Geheimtipp auf dem Gebiet von Kaltenleutgeben ist schon lange keiner mehr. An schönen Tagen kommen bis zu 500 Erholungssuchende hierher. Nicht alle respektieren das Badeverbot. Das hat Bürgermeisterin Bernadette Geieregger (ÖVP) zu einem pragmatischen Schritt bewogen. "Die Marktgemeinde Kaltenleutgeben hat vor dem Sommer ein Büro beauftragt, ein Nutzungskonzept für eine Badenutzung für den See auszuarbeiten. Diese wird voraussichtlich bis Oktober fertig sein."
Nun wird es etwas komplizierter. Das Areal liegt zwar auf dem Gebiet von Kaltenleutgeben, allerdings ist die Marktgemeinde Perchtoldsdorf Eigentümerin des ehemaligen Steinbruchs und hat damit naturgemäß ein gewichtiges Wort mitzureden. Im heurigen Sommer wurde hier Andrea Kö (ÖVP) zur Bürgermeisterin gewählt. Sie steht der Idee nicht prinzipiell ablehnend gegenüber. "Wir sind allen interessanten Nutzungskonzepten gegenüber aufgeschlossen." Ein Punkt allerdings steht für sie keinesfalls zur Diskussion. "Oberste Priorität hat das Naturschutzgebiet, das unbedingt erhalten werden muss."
Ein Gedanke, der auch für Bernadette Geieregger an erster Stelle steht. "Aus unserer Sicht ist der Steinbruchsee ein Naturjuwel. Sollte es möglich sein, dort schwimmen zu gehen und gleichzeitig die Natur rund um den See zu schützen, dann wäre das eine Bereicherung für sehr viele Menschen und auch die Natur."
Noch ist aber alles offen. Sollte allerdings keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden, gilt das Badeverbot auch weiterhin und soll in Zukunft auch stärker kontrolliert werden, hört man von Perchtoldsdorfer Seite. Bleibt also zu hoffen, dass die Idee des Badeteichs nicht selbst baden geht.
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