Liesingerin (13) flog über 60 Meter
Wiener Stadt-Adler beenden Wintersaison vorzeitig
Für Christina Halla, die einzige Skispringerin aus dem 23. Wiener Gemeindebezirk ist die Wintersaison wegen der Corona-Situation vorzeitig zu Ende gegangen, trotzdem zieht sie eine erfolgreiche Bilanz.
LIESING. Die 13-jährige Christina Halla springt fünf Jahren bei den Wiener Stadtadlern, dem einzigen Skisprungclub in Wien und Niederösterreich und ist in diesem Winter teilweise über 60 Meter weit geflogen.
„Das war wegen des Schneemangels kein einfacher Winter, aber unsere Kinder waren extrem flexibel und haben viel auf sich genommen, um an den Wochenenden trotzdem im Schnee zu trainineren“, sagt Stadtadler-Sportvorstand Bernhard Wadsak. „Umso erfreulicher sind die vielen Stockerlplätze, die unsere Athletinnen und Athleten in den letzten Monaten geholt haben.“
Stadt-Adlerin aus Liesing
Eine Athletin kommt auch aus dem 23. Wiener Gemeindebezirk: Christina Halla (13) war unter anderem im Austria Cup, also der höchsten nationalen Wettkampfserie für Nachwuchsskispringer am Start.
Zum Saisonende ist ihr dabei unter anderem auch eine Weite 64 Metern auf der Toni Seelos-Schanze im Tiroler Seefeld gelungen. In der Gesamtwertung über alle elf Springen der Saison ist sie Fünfte. Und auch bei ihrem internationalen Auftritt bei den Nordischen Skispielen aller acht Alpenländer zeigte sie mit Sprüngen weit über 50 Meter ihr Können.
Erfolgreiche Wintersaison
Generell zählt die abgelaufene Saison bei den Wiener Stadtadlern als der erfolgreichste Winter in der 15-jährigen Vereinsgeschichte. Mit Louis Obersteiner (15) aus Wien-Donaustadt hat zum ersten Mal ein Wiener den Gesamtsieg des Austria Cups, also der höchsten nationalen Nachwuchs-Wettkampfserie, geholt - noch dazu mit einem Grand Slam, also allen Bewerben auf Platz 1.
Und mit der zwölfjährigen Meghann Wadsak aus der Wiener Innenstadt ist auch ein Mädchen ganz vorne dabei. Sie holte bei den Österreichischen Schülermeisterschaften die Silbermedaille und beendet die Austria Cup-Saison als zweitbeste Nachwuchsskispringerin Österreichs in ihrem Alter.
„Es fällt natürlich mittlerweile in ganz Österreich auf, dass auch mehr und mehr Stadtadler als Nachwuchshoffnungen im Österreichischen Skiverband nachrücken“, sagt Vereinsvorsitzender Florian Danner. „Das ist auch deswegen bemerkenswert, weil wir der einzige Skisprungclub in ganz Österreich sind, der im Umkreis von 100 Kilometern keine eigene Trainingsschanze hat.“
Kaum Trainingsmöglichkeiten
Um adäquate Trainingsmöglichkeiten in Wien oder dem Umland kämpft der Verein seit Jahren und hofft dank der jüngsten Erfolge, endlich auf Gehör der Politik zu stoßen. Insgesamt trainieren derzeit gut 30 Kinder unter den Flügeln der Wiener Stadtadler.
Sie fahren mit ihren Trainern an den Wochenenden an die nächstgelegenen Schanzen ins obersteierische Mürzzuschlag oder nach Höhnhart (OÖ) oder Eisenerz (Steiermark). Das Konditionstraining absolvieren die Athleten unter der Woche in einer Turnhalle in Wien. Der Verein mit etwa 130 Mitgliedern gilt als einer der größten Skisprungclubs Österreichs.
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