Aufzug für die Wotruba Kirche gefordert
Die Nutzer der Wotrubakirche wollen barrierefreien Zugang schaffen. Das Bundesdenkmalamt blockiert.
LIESING. Die Kirchengemeinde der Wotrubakirche auf dem Liesinger Georgenberg ist stolz auf ihre zahlreichen Aktivitäten. Die Wotrubakirche ist neben den Gottesdiensten ein Treffpunkt für Jung und Alt. "Unter anderem trifft sich hier eine Pfadfindergruppe mit 150 Kindern", so Diakon Hubert Keindl. "Neben den jungen Leuten sind auch viele alte Menschen bei uns aktiv."
Um den zahlreichen Aktiven angemessene Räumlichkeiten bieten zu können, hat die Kirchengemeinde ein Konzept für eine Umgestaltung der Kirche erarbeitet: "Derzeit ist der Raum für den Gottesdienst nur über enge und steile Stufen erreichbar", so Keindl. "Das wollen wir ändern."
Kernbestandteil der geplanten Änderungen ist ein barrierefreier Zugang zur Kirche durch einen Lift. Außerdem ist ein zusätzlicher Saal mit natürlichem Licht sowie ein Lager und eine integrierte Küchenzeile geplant. Über 1.000 Menschen haben bereits online für das Projekt unterschrieben. Diese Unterstützung scheint durchaus nötig, denn das Projekt steckt fest. "Es ist sehr frustrierend", sagt Keindl. "Wir haben von allen zuständigen Stellen die nötigen Genehmigungen und Zusagen." Tatsächlich haben die für Architektur zuständige MA 19, die Stadtplaner der MA 21 und die Beauftragten für Umweltschutz der MA 22 ihr Okay für die Ideen der Kirchengemeinde gegeben. Auch der Bezirk Liesing befürwortet den Umbau, wie Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) gegenüber der bz betonte.
Klage eingereicht
"Wir haben detaillierte Pläne ausgearbeitet und könnten jederzeit anfangen", so Keindl. Aber: "Das Problem ist das Bundesdenkmalamt." Dieses blockiere derzeit alle Änderungsvorschläge. "Dabei hatten wir ursprünglich auch vom Bundesdenkmalamt eine Zusage." Doch im Jahr 2014 habe der Architekt Fritz Mayr, der in den 1970er-Jahren den Bau der Kirche umgesetzt hat, Einspruch erhoben. Die Kirchengemeinde versuchte, den Einsprüchen entgegenzukommen, und arbeitete die Pläne um. Im Jahr 2015 fand eine Begehung vor Ort statt, die vom Bundesdenkmalamt angeordnet wurde. Aufgrund dieser Begehung wurde ein Gutachten erstellt.
Dieses Gutachten empfahl, den Lift weit weg von der Kirche zu platzieren. "Die haben uns gesagt, wir sollen für die Behinderten einen Tunnel aus dem Wald zur Kirche bauen", so der Diakon. "Das finden wir aber nicht akzeptabel." Derzeit herrscht überhaupt Funkstille zwischen Behörde und Kirche. "Es geht nichts weiter. Wir würden gerne wissen, ob wir jetzt bauen können oder nicht." Deshalb hat die Kirchengemeinde eine Säumnisklage eingereicht. Bis 7. März soll es eine Entscheidung geben. Die Petition kann man unter www.liftlicht.georgenberg.atunterstützen!
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