Fachmarktzentrum Inzersdorf: Neue Shops geplant
Nach langem Leerstand gibt es nun neue Pläne für die Zukunft des ehemaligen Baumax-Geländes.
LIESING. Im Jahr 2015 ging die Baumax-Kette Pleite. Damals wurde auch die riesige Baumax-Filiale in der Inzersdorfer Sterngasse geräumt. Die Mitarbeiter wurden gekündigt. Der Zeit des Leerstandes könnte nun ein Neuanfang folgen. "Wir haben vor Kurzem erfahren, dass sich hier etwas tun wird", sagt Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) der bz. "Im Obergeschoss entsteht ein Fitnesscenter. Dafür wird bereits gebaut. Im Sommer soll eröffnet werden."
Im Herbst soll mit der Renovierung des Erdgeschosses begonnen werden. Hier entsteht ein so genanntes "Fachmarktzentrum". Das Gebäude wird also nicht von einem einzelnen Betreiber übernommen. Stattdessen werden sich eine Reihe von Einzelhandelsketten den Platz untereinander aufteilen. Fix mit dabei sind laut Bezirksvorsteher Bischof die Ketten Lidl, DM, Fressnapf, KIK und TEDI. "Außerdem soll ein kleiner Gastrobereich entstehen", so Bischof. "Hier sind aber noch keine näheren Details bekannt."
Bewegte Geschichte
Im Oktober 2015 gingen auf dem Baumax-Gelände die Lichter aus. Seither hat sich, oberflächlich betrachtet, wenig getan. Und doch stand das Gebäude immer wieder in der Diskussion. Im November 2015 inspizierte Peter Hacker, der Flüchtlingskoordinator der Stadt Wien, die Halle. Damals wurde fieberhaft nach Unterkünften für die zahlreichen in der Stadt angekommenen Menschen gesucht. Das Baumax-Areal schien wegen der günstigen Verkehrsanbindung geeignet, wurde aber letztendlich nicht verwendet. Die notwendigen Umbaumaßnahmen wären zu groß gewesen.
Ende 2015 kaufte eine Privatstiftung im Besitz des steirischen Anwalts Wilfried Wetzl und seines Partners Siegfried Stieglitz den Grund. Sie hatten außerdem die ehemaligen Baumax-Filialen in Stadlau und St. Pölten erstanden. Sie sollen einen zweistelligen Millionenbetrag dafür ausgegeben haben. Ursprünglich wurde in verschiedenen Medienberichten der Bau eines Interspar für Inzersdorf angekündigt. Daraus wurde die nun aktuelle Mischlösung.
Positive Reaktionen
Bei den übrigen Bezirksparteien äußert man sich weitgehend positiv über die Baupläne. "Das Gelände ist verkehrstechnisch sehr gut angebunden", so der stellvertretende Bezirksvorsteher Roman Schmid (FPÖ). "Man ist also gut auf den zusätzlichen Verkehr eingestellt." Auch Thomas Mück von der Liesinger ÖVP findet "den Standort und die Verkehrsanbindung gut". Am schlimmsten wäre es, "wenn das Gelände ewig vor sich hin rottet. Jetzt wird es hoffentlich wieder durch den Handel belebt."
Grüne Skepsis
Es ist gerade die von den anderen Parteien gelobte Verkehrsanbindung, die der Club-Obfrau der Liesinger Grünen, Cordula Höbart, sauer aufstößt. Natürlich sei die Nachnutzung des Geländes grundsätzlich eine Frage der Eigentümer. Aber: "Bei der Nutzung als Shopping Center ist allerdings zu befürchten, dass das Areal neben der Autobahn weiteren motorisierten Verkehr anzieht." Dadurch sei zusätzliche Lärm- und Feinstaubbelastung zu befürchten, "obwohl diese ohnehin schon sehr hoch ist", so Höbart.
In einer Hinsicht allerdings findet sie das Gelände überhaupt nicht gut erschlossen: "Das Gebiet lädt leider nicht gerade zum Einkauf per Rad oder zu Fuß ein." Bezirksvorsteher Gerald Bischof freut sich jedenfalls, dass der Leerstand auf dem Gelände nun ein Ende hat. "Das hat ja jetzt auch lange genug gedauert", sagt er.
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