Ausstellung im Nordico
Sehnsucht Frieden – die Nachkriegsjahre in Linz

- Eine Ausstellung im Nordico Stadtmuseum widmet sich ab Mitte September den Nachkriegsjahren in Linz. Im Bild: Bombenschaden Handel-Mazzetti-Straße im Herbst, 1944
- Foto: Nordico Stadtmuseum
- hochgeladen von Silvia Gschwandtner
Im September widmet sich eine neue Ausstellung unter dem Titel "Sehnsucht Frieden" den Nachkriegsjahren in Linz und stellt Bezüge zur Gegenwart her. MeinBezirk hat vorab dazu mit Kuratorin Martina Zerovnik gesprochen.
LINZ. Ab 1945 veränderte sich Linz von einer Kriegs- hin zu einer Nachkriegsgesellschaft. "Wir wollen zeigen, welche Spuren der Nationalsozialismus und der Krieg in der Stadt und den Menschen hinterlassen haben, und das bis heute", so Kuratorin Martina Zerovnik. Der Umgang mit Displaced Persons und die Wohnungsnot stehen dabei ebenso im Fokus wie Entnazifizierung und Aufarbeitung am Beispiel Simon Wiesenthals. "Es gibt vieles, das eben nicht für beendet erklärt werden kann, das noch nicht verarbeitet, bewältigt oder gar überwunden ist", so die Kuratorin. Die Menschen empfanden das Kriegsende wahrscheinlich unterschiedlich. "Wie in anderen Städten auch herrschte in Linz wohl eher ein Gemisch aus Feindseligkeit, Anspannung, Angst und Scham, aber auch Erleichterung und Freude", so Zerovnik.

- Bessere Zeiten: Spielplatz im Volksgarten 1951.
- Foto: Nordico Stadtmuseum
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Aktuelle Bezüge zur Gegenwart
Die Ausstellung stellt auch aktuelle Bezüge zur Gegenwart her – etwa dem ehemaligen Kasernenareal in Ebelsberg, wo eine Wohnsiedlung entsteht. Dort überlagern sich gleich mehrere wesentliche Themen der Kriegs- und Nachkriegszeit."Es handelt sich um ein Areal und Bauten, die im Zweiten Weltkrieg für die SS errichtet worden waren und nach Kriegsende von der US-amerikanischen Besatzung genutzt wurden. Darüber hinaus dienten sie Displaced Persons, also Opfern des Krieges, als Quartier", erklärt Zerovnik.
Begleitendes Gesprächsformat
Die Ausstellung begleitet ein Gesprächsformat unter dem Titel "Wir öffnen die Box" in Kooperation mit der Stadt Linz. "Dabei steht das gemeinsame Sprechen über unsere Geschichte im Mittelpunkt", erklärt die Kuratorin. Kommentare, Gedanken und Fragen der Besucherinnen und Besucher finden in der Ausstellung Platz und ergänzen sie über ihre Dauer.


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