Rinder auf der Weide
Wer Rindern auf frei zugänglichen Weideflächen begegnet, kann vielerlei bemerken: Aufkommende Neugier der Tiere, das Drehen der Körper zu den dahinter stehenden Kälbern, das Heben von Köpfen einiger Kühe und dann das Muhen. Bleibt man in der Nähe stehen, so warten die Tiere ab, was passiert. Passiert nichts, so kommen die ersten zaghaft näher, riechen an Bekleidung, an Händen und Haar und dann kommt auch schon die lange Zunge aus dem Maul. Ob das die Hand ist, das Haar... es wird geschleckt....
Liebe Elektrogitarre!
Ich stimme dir zu, ich stimme dir bei, du bist so cool und ich bin so frei. Deine Laute dringen durch die Wände, ach, wenn doch der Nachbar Ruhe fände! Mit großem Entzücken und hohem C spielst du dich in die Ohren, oh Weh! Der Kalk beginnt zu rieseln und fällt, das Wasser wird steif, die Nerven gestählt. Du liebe ungeduldige Leier! Bald fällt bei mir der Schleier und ab geht’s zu den Sternen - in nie gekannte Fernen. So sind wir eins und trotzdem zwei. Du bist so cool und ich bin so frei! Deine...
Glück
Ein Kleeblatt dreier Herzen gleich, macht zu St. Valentin die Gärtner reich. Die kleine Pflanze für das große Glück, mit Hoffnung ich mein Portemonnaie zück. Geh nun vom Gärtner weg ganz froh, daneben bewirbt man einen neuen Zoo. So denke ich, es wär nur ein kurzes Stück, ich hab auch Geld, zu meinem Glück. In der Hand halte ich den Topf mit Klee, gegenüber hinterm Zaun steht ein Reh. Und dann, ich glaub mich laust der Affe - raubt den Topf hinter mir die Giraffe! Ganz klar hat mir gezeigt zum...
Geschöpfe der Nacht
Todmüde komm ich von der Schicht, um 1 Uhr Mitternacht mach ich kein Licht Um meine Freunde nicht zu schrecken, die sich gern tagsüber verstecken. Knarrend weicht zurück die Tür, fahles Mondlicht vom Fenster dafür, dass ich nun tappend auf den Boden sehe damit ich nicht auf Kakerlaken stehe. Raschelnd läuft die Maus ins Loch, am Kerzenständer hängt die Spinnwebe noch. Schaurig heult der Wolfshund in der Gasse, vom Fenster seh‘ ich Schatten laufen auf der Straße. Ein abgenagtes Knöchlein liegt...
Genmanipulation
Die Erdbeer als ein neuer Kamerad, zum Essen wär sie viel zu schad. Schaut dich an mit großen Augen, ihr Mund zum Reden tut auch taugen. Der Genmanipulation zu allem Trotz, hängt sie nicht am Bein wie ein Klotz und erzählt uns gerne vom Leben, erst einmal manipuliert, muss es sie geben. ©Josef Lankmayer
Genau gesehen
Welch schlimmer Jäger! Ich sah ‘s genau! Stand hinterm Baum, ich erzähl ‘s meiner Frau. Der Kerl zielte wohl auf unsern Hund, dabei humpelte Luxi neben mir, er war wund. Dann hör ich hinter mir ein Schreien, der Jäger ruft: „Kannst den Stock mir leihen?“ Nun denn, den Stock hab ich ihm gegeben - der rennt zum Teich, rettet dem Kind das Leben. Beschämt geh ich mit Luxi wieder weiter, was den Jäger betrifft, so bin ich nun gescheiter. Genau gesehen ist es nicht immer so, dass scheinbar Böses...
Gemustert für den Krieg
Schön geschmückt und in Positur, ob aus Tamsweg, Mariapfarr oder Muhr, starke Männer – gemustert für den Krieg, doch für das Kaiserreich wurde es kein Sieg. Ob aus Ehre oder treuer Pflicht, der Mutters Seelenruhe war es nicht. Große Ungewissheit am Hofe verblieb, ob nun Söhne oder Väter, man hatte sie lieb. Viele kamen nicht mehr wieder, Tot oder vermisst, am Denkmal man schrieb es nieder. Heute aber den Krieg mit Krieg man bekämpft - der ferne Friede scheint gedämpft. Ob mit Waffe man schoss...
Fitness
Kürzlich hab ich Charly getroffen, er meinte, ich schau aus wie abgesoffen. Bleiche Haut und am Bauch der Speck - schade um dich – das muss bald weg. Body-Styling mach ich schon die ganze Woche, die Body-Builder schauen, dass ich koche. Zu essen gibt es nur mehr Grünes oder Reis, vergessen muss ich Schnitzel und das Eis. Muskelkrämpfe plagen mich, oh Graus, der Charly meint, das wird wieder, altes Haus! Also noch weiter Kalorien meiden, ich möcht‘, dass alle mich beneiden. Der Bauch ist weg,...