Geisterbahn lehrt Prater-Besuchern mit Virtual Reality das Fürchten
Die Firma vrisch hat sich auf Virtual Reality spezialisiert. Mit einer besonderen Brille wird der Nutzer in die verrücktesten Welten geworfen. Die Spezialisten aus der Gartengasse haben schon Videos für das Bundesheer gemacht. Jetzt schockt einer ihrer Filme Gäste im Prater.
MARGARETEN. Zwei Panzer rattern unaufhaltsam über das Gelände, im Inneren eine Truppe Soldaten, die sich auf den Einsatz vorbereiten. Kameraden sind in einen Hinterhalt geraten und müssen evakuiert werden. Der ranghöchste Soldat gibt die Mission vor, Priorität habe die Rettung. Der Panzer fährt in das kleine Dorf ein, die Soldaten springen aus dem Panzer und gehen in Stellung. Es wird geschossen, Rauchwolken steigen auf, irgendwo explodiert etwas. Man verliert schnell die Orientierung und vergisst für einen Augenblick, dass man sicher auf einem Sofa sitzt.
Hilfe bei der Rekrutierung
Den Einsatz erlebt man über sogenannte VR-Brillen mit und ist Teil einer Werbekampagne des Bundesheeres, bei der ein „hautnaher Einblick“ gegeben werden soll. Das Video wurde am Nationalfeiertag 2017 vorgestellt und soll bei der Rekrutierung helfen. Konzipiert und gedreht hat das Video die Firma vrisch aus dem fünften Bezirk. „Am Anfang war sollte es nur eine Explosion werden, mit jeder Besprechung ist eine dazugekommen“, erzählt Axel Dietrich, CEO des Unternehmens, vom Bundesheer-Dreh.
VR im Prater
Dietrich gründete seine auf Virtual Reality spezialisierte Firma mit vier Mitarbeitern erst Ende 2015, ihren Sitz hat vrisch in der Gartengasse. Mit dem Bundesheer-Video hat sich das Unternehmen in Österreich einen Namen gemacht, immer mehr wollen bei dem Trend mit dabei sein. So auch der Geisterbahn-Betreiber Thomas Sittler-Schaaf. Dieser habe nach eigenen Worten das Einsatz-Video gesehen und wollte mit Dietrich zusammen arbeiten.
Vrisch drehte daraufhin einen dreieinhalb minütigen Horrorfilm, der bei der Fahrt abgespielt und auf die Bewegung der Bahn angepasst wird. Aufgrund vieler verschiedener Elemente sei das Projekt sehr aufwendig gewesen, so Dietrich. Der mit Spezialkameras gedrehte Film zeigt einen verrückt gewordenen Metzger auf der Jagd nach seinen nächsten Opfern, irgendwo treibt sich auch noch ein bösartiger Clown herum. Gedreht wurde in einer aufgelassenen Metzgerei, die Hauptrolle übernahm der Volkstheater Schauspieler Christoph Krutzler, der derzeit bei den Salzburger Festspielen auftritt. Die Virtual-Reality-Geisterbahn ist laut Betreiber die erste ihrer Art, in Hamburg könne man mit einer VR-Brille nur Achterbahn fahren.
Dietrichs Unternehmen bleibt gefragt. Für die Geisterbahn sollen neue Videos für unterschiedliche Altersstufen entwickelt werden und auch das Bundesheer möchte neue Videos produzieren lassen. „Dieses Mal aber etwas mit weniger Explosionen“, lacht Dietrich.
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