Alles neu am alten Naschmarkt
Die Sanierungsarbeiten am Naschmarkt sind offiziell beendet. Die bz hat sich am "neuen" Naschmarkt umgesehen.
WIEDEN. MARIAHILF. Nach fünf Jahren ist es nun endlich so weit: Die Sanierungsarbeiten am Naschmarkt wurden im Rahmen des "EndeDankFestes" für beendet erklärt. Die 123 Standler sind wieder in ihre Marktstände eingezogen.
"Da in den einzelnen Teilbereichen schneller als geplant gearbeitet wurde, waren die betroffenen Standler bereits nach ein paar Wochen in Ausweichquartieren wieder an ihrem Platz anzutreffen", erzählt Marktamt-Sprecher Alexander Hengl der bz bei einem Spaziergang über den sanierten Naschmarkt. "Viele Besitzer nutzten diese Zeit, um auch ihren Stand zu modernisieren und zum Beispiel Klimaanlagen einzubauen. Insgesamt wurden 50 Stände umgebaut."
Flair erhalten
Wer jetzt jedoch denkt, das einzigartige Alt-Wien-Flair sei durch die Sanierung zerstört worden, irrt gewaltig. Bis auf einen barrierefreien Boden, von dem die lästigen Stufen verschwunden sind, fällt dem oberflächlichen Betrachter keine Modernisierung auf. "Der Naschmarkt ist in den letzten hundert Jahren geschichtlich gewachsen und steht unter Denkmalschutz. Das wurde bei der Sanierung natürlich berücksichtigt", meint Hengl. "Natürlich war die Skepsis zu Baubeginn im Jahr 2010 riesengroß und wir bekamen Sätze wie ´Ihr bringt´s den Naschmarkt um!´zu hören."
Unerwartete Entdeckungen
Die Bedenken wurden im Zuge der fortschreitenden Arbeiten schnell zerstreut. "Es wurden die Wasserrohre und Stromleitungen unter der Oberfläche erneuert. Da kam Grausiges wie poröse Tonabflussrohre zu Tage", schüttelt Hengl den Kopf. Auch auf Gefahren wie etwa einen Stand ohne Fundament stießen die Arbeiter. "Der Stand wurde mit einem Gerät ähnlich einem Wagenheber aufgedoppelt und dann musste das Fundament daruntergeschoben werden."
Rückkehr der Brunnen
Nicht nur diverse Leitungen wurden erneuert und der Gehweg endlich mit Regenrinnen ausgestattet, sondern auch der Service für die Marktbesucher verbessert. "Besonders freue ich mich über die Rückkehr der Brunnen", so Hengl. "Auf die mussten die Besucher seit dem Verschwinden der Pferdetränken verzichten. Jetzt können die Leute ihr frisch gekauftes Obst gleich hier waschen und essen!"
Letzte Etappe startet 2016
So ganz vorbei sind die Bauarbeiten am Marktgelände jedoch noch nicht. "Es fehlt in einigen Querungen noch die rote Pflasterung, aber wir werden wie geplant Ende des Jahres die Arbeiten abschließen können."
Für 2016 stehen Alexander Hengl und seinem Team die letzten Bauarbeiten ins Haus: Dann wird auch die Oberfläche des hintersten Abschnitts des Naschmarktes, der Bauernmarkt, an das restliche Niveau angepasst.
Weitere Infos im Internet unter https://www.facebook.com/Wir.lieben.Naschmarkt
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