Kollektiv "Sounds Queer?"
Feminismus trifft Elektrobeats
Der Verein "Sounds Queer?" schafft Raum für Feminismus, queere Musikkünstler und Elektromusik.
MARGARETEN. Mit Musik kann man bekanntlich viel zum Ausdruck bringen. Genau das ist auch der Ansatz des "DIY Synth Laboratory". Das Wiener Kollektiv "Sounds Queer?" besteht aus drei jungen Frauen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, einen Raum für queere, also nicht heterosexuelle Künstler in der elektronischen Musikszene zu schaffen. Dafür werden Workshops, Performances, gemeinsame Jams und Shows veranstaltet.
Adele Knall ist eine der drei Vereinsgründerinnen und leitet zahlreiche Workshops, die das Laboratory anbietet. Sie selbst ist Künstlerin, Radio-Produzentin und Sozialanthropologin sowie Mitglied zweier Bands.
Gemeinsames Musizieren
Der für Workshops und Treffen gemietete Vereinsraum befindet sich in einer alten Schule in der Viktor-Christ-Gasse 10. In Kürze werden verschiedenste Musiker eintrudeln und sich für den Workshop um den Tisch versammeln. Es können Instrumente mitgebracht, ausprobiert und in Folge auch selbst Produziertes aufgenommen werden. "Bei den Workshops behauptet niemand, alles zu wissen. Es findet in gewisser Weise Empowerment statt", erzählt Knall.
Der Verein "Sounds Queer?" wurde im Jahr 2014 von Zosia Hołubowska, queere Künstlerin und Musikaktivistin, gegründet. Als dann auch Adele Knall und Violeta Gil Martinez ihr Können und Wissen dem Verein bereitstellten, wurde daraus ein Kollektiv.
Durch einen großen Aufruf und eine Förderung der MA 7 – Kulturabteilung der Stadt Wien konnten Synthesizer gekauft oder auf Zeit geliehen werden. Dabei handelt es sich um ein Musikinstrument, das auf elektronischem Wege per Klangsynthese Töne erzeugt. Die Miete und die Instrumente sind teuer, daher ist der Verein auf Spenden angewiesen. "Wir wollen auch weiterhin Workshops für Kunstschaffende anbieten und unsere Leute fair bezahlen", erklärt Knall.
Alle für alles, jeder hilft mit
Das Besondere an "Sounds Queer?" ist unter anderem die Arbeitsteilung. Die Verantwortung wird von Zeit zu Zeit weitergegeben, jede Person ist also schon einmal für jeden Posten verantwortlich gewesen: von der Flyer-Gestaltung bis hin zum Leiten der Workshops. "Wir bieten auch Gast-Workshops für Musikerinnen an, um sie zu supporten und die Teilnehmerinnen auf ihre Events aufmerksam zu machen", so die Musikerin.
Bei den Workshops sind alle willkommen, jedoch sollten vorher Privilegien infrage gestellt werden. Es wird auf jene Personen Rücksicht genommen, die sich sexuell nicht normativ definieren oder einen anderen kulturellen oder ethnischen Hintergrund haben. Den Verein und andere Musiker können Interessierte am Mittwoch und Sonntag jeweils von 16 bis 20 Uhr beim "Open Day" kennenlernen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.