Mit Lichtinstallation
Gedenken an die Novemberpogrome

Die Bezirksvorsteherinnen Lea Halbwidl, Susanne Schaeder-Wiery, Kantor Alexander Lerner, Pfarrerin Edith Schiemel, Organisator Stefan Lorger-Rauwolf und Pfarrer Gerald Gump (von links nach rechts) vor dem Modell der Synagoge von Klaus Rott. | Foto: Brunnbauer
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  • Die Bezirksvorsteherinnen Lea Halbwidl, Susanne Schaeder-Wiery, Kantor Alexander Lerner, Pfarrerin Edith Schiemel, Organisator Stefan Lorger-Rauwolf und Pfarrer Gerald Gump (von links nach rechts) vor dem Modell der Synagoge von Klaus Rott.
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Die Pfarre zur Frohen Botschaft organisierte eine multikonfessionelle Gedenkfeier.

MARGARETEN. Vor 80 Jahren fanden die Novemberprogrome statt - gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden durch das nationalsozialistische Regime. In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurden im gesamten deutschen Reich etwa 400 Juden ermordet, über 1400 Synagogen und Gebetsräume wurden zerstört, auch tausende jüdische Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe. Am nächsten Tag begann die systematische Verfolgung von jüdischen Bürgern und die Inhaftierung in Konzentrationslagern. Auch in Margareten wurde der Kaiser Franz Joseph Regierungsjubiläums-Tempel in der Siebenbrunnengasse zerstört, damals der gemeinsame Tempel für jüdische Bewohner des 4. und 5. Bezirks. Um der tragischen Ereignisse zu gedenken, organisierte Stefan Lorger-Rauwolf von der Pfarre zur Frohen Botschaft am 8. November eine Gedenkfeier.

"Hohe Gedenkkultur"

Unter dem Motto „Niemals vergessen“ kamen die Bezirksvorsteherinnen Susanne Schaefer-Wiery und Lea Halbwidl, sowie Geistliche und Angehörige mehrerer Religionsgemeinschaften in der Siebenbrunnengasse zusammen. „Heute erinnert kaum noch etwas an die Synagoge, deswegen hatten wir die Idee, dass wir diese Feier über weltanschauliche Grenzen hinaus gestalten wollen“, erzählt Lorger-Rauwolf. „Dass auch die Bezirksvorstehungen der beiden Bezirke die Idee toll fanden und es dazu noch so viele andere Veranstaltungen gibt, zeugt von einer hohen Gedenkkultur unserer beiden Bezirke.“

Multikonfessionelles Gedenken

Knapp 200 Mitgedenkende nahmen an der Veranstaltung teil. Ein Modell von Klaus Rott zeigte, wie die Synagoge vor der Zerstörung ausgesehen hat. Heute erkennt man von dem früheren Gebäude nichts mehr. Schaefer-Wiery und Halbwidl übernahmen die Begrüßung und mahnten, dass das Gedenken der Opfer bedeute, auch in der Gegenwart jeglichem Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten. Um die Mitverantwortlichkeit der christlichen Kirchen zu demonstrieren, lasen die evangelische Pfarrerin Edith Schiemel aus Gumpendorf und der katholische Pfarrer Gerald Gump von der Pfarre zur Frohen Botschaft gemeinsam das Schuldbekenntnis des ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich vor.

Im Anschluss wurden sieben Gedenkkerzen entzündet, um an die jüdischen Opfer zu erinnern. Gemeinsam mit allen Teilnehmern wurde die Verpflichtung zu Menschenwürde und Gleichberechtigung vorgelesen. Zum Schluss sprach und sang Kantor Alexander Lerner von der israelitischen Kultusgemeinde Wien direkt am Ort der ehemaligen Synagoge ein jüdisches Totengedenken. Für viele Teilnehmer der bewegende Höhepunkt der Veranstaltung. Direkt vor der zerstörten Synagoge wurde zur gleichen Zeit mehrere Meter hoch über der Straße ein verflochtener Davidstern erleuchtet. Das Projekt des Jüdischen Museums soll ebenso an die Zerstörung der Synagogen und das durchlittene Leid erinnern.

Die Bezirksvorsteherinnen Lea Halbwidl, Susanne Schaeder-Wiery, Kantor Alexander Lerner, Pfarrerin Edith Schiemel, Organisator Stefan Lorger-Rauwolf und Pfarrer Gerald Gump (von links nach rechts) vor dem Modell der Synagoge von Klaus Rott. | Foto: Brunnbauer
Pfarrerin Edith Schiemel und Pfarrer Gerald Gump lesen gemeinsam das Schuldbekenntnis der christlichen Kirchen vor. | Foto: Brunnbauer
Der erleuchtete verflochtene Davidstern soll an die zerstörte Synagoge erinnern. Ein Projekt des Jüdischen Museums. | Foto: Brunnbauer
Der erleuchtete verflochtene Davidstern ist dort angebracht, wo sich früher die Synagoge befand. | Foto: Brunnbauer
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