Margareten: Keine Einigung im Wohnstraßenstreit
Anrainer im Löwenviertel wittern Schikanen statt Verbesserungen
Margareten. „Aus meiner Sicht hat sich überhaupt nichts getan“, erklärt Anwohner Peter Steckler. Er spielt auf die Wohnstraße in der Hauslabgasse an, die mit dem Auto nicht durchfahren werden darf. Für die Anrainer bringt das lange Umwege, teils gar Strafzettel mit sich. „Autofahrer abzustrafen ist keine befriedigende Lösung“, sagt Steckler in Richtung Bezirksvorstehung. Dort will man dieses Argument nicht gelten lassen. „Wer die Wohnstraße auf Parkplatzsuche durchfährt, muss keine Strafen befürchten“, so Thomas Stähler aus dem Büro von Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery. Die Wohnstraße sei vor über zehn Jahren mit Anrainern konzipiert worden, um Schleichwege zum Gürtel und den vermehrten Durchzugsverkehr zu unterbinden. „Wir wollen den Anrainern Ruhe und höchstmögliche Lebensqualität garantieren, weshalb eine Neuregelung für uns nicht in Frage kommt“, erklärt Stähler. Anrainer die ihres Erachtens zu Unrecht einen Strafzettel kassieren, können dagegen allerdings Einspruch einlegen. Chefinspektor Robert Hahslinger von der Polizeidirektion Wien: "Wer die Bezahlfrist verstreichen lässt, erhält eine Anzeige und kann dagegen berufen. Allerdings müssen die Anrainer dann beweisen können, dass sie lediglich auf Parkplatzssuche waren."
Begegnungszonen schaffen
Um die festgefahrene Situation zu befrieden, kann sich Peter Dvorsky von den Grünen ein „Shared Space“ vorstellen. In solchen Zonen sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt, es gibt keine Gehsteige, aber Platz für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, die nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen. „Dadurch ließe sich der Verkehr beruhigen und die Umwege für Anrainer würden wegfallen“, ist Dvorsky überzeugt. Um eine Wohnstraße in eine Begegnungszone umzuwandeln, muss eine Ermittlungsverfahren statt finden, heißt es von der MA 46. Beteiligt sind daran die Bezirksvertretung, die Polizei und der Straßenerhalter.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.