Suchthilfe
FPÖ spricht von einem "Drogenhotspot" am Margaretengürtel
Die FPÖ Margareten und Mariahilf sehen einen dringenden Handlungsbedarf rund um den Margaretengürtel.
WIEN/MARGARETEN/MARIAHILF. Geht es nach dem Margaretner FPÖ-Klubobmann Fritz Simhandl und Mariahilfs FPÖ-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer, ist der Margaretengürtel der Drogenhotspot schlechthin. Dazu gehört auch die U6-Station Gumpendorfer Straße. Für Kohlbauer steht fest, dass die "Penetranz der Dealer unerträglich ist". Das hängt für ihn damit zusammen, dass die Suchthilfeeinrichtung Jedmayer so nahe an der U-Bahnstation Margaretengürtel liegt.
Simhandl erklärt, dass laut Anrainerberichten "nahezu durchgehend Dealer anwesend sind, die nicht einmal versuchen, ihre ‚Geschäftstätigkeit‘ zu verschleiern".
Mehr Präsenz vor Ort
Laut Polizei sind immer zwei Beamte vor Ort. Außerdem wurde bei der Gumpendorfer Straße ein Container für die rasche Abklärung der Sachlage errichtet. Simhandl und Kohlbauer meinen, dass "Überwachungskameras das Gebot der Stunde sind". In der U-Bahnstation Margaretengürtel wurde seitens der Wiener Linien eine Videoüberwachung montiert.
Für Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) sind soziale Einrichtungen in einer Millionenstadt unablässig. „Sie stellen uns aber auch vor Herausforderungen. Wir sorgen uns um die soziale Arbeit, haben dafür viele Streetworker im Einsatz. Sie kümmern sich täglich um Bedürftige sowie um die Anliegen der Bewohner." Gleichzeitig sieht er eine Notwendigkeit in gesteigerter Polizeipräsenz.
Hingegen ist es Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ) wichtig, dass "suchtkranke Menschen gut versorgt werden und einen Platz in der Stadt haben". Doch oberste Priorität ist, dass sich Margaretner im Bezirk sicher und wohlfühlen. Um weiterhin eine Lösung für alle Beteiligten zu finden, lädt Janković bald zu einem runden Tisch ein.
Die Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) des Kuratoriums für Psychosoziale Dienste in Wien (PSD) bestätigt, dass "es in letzter Zeit im Bereich zwischen den Stationen Arbeitergasse und Margaretengürtel vermehrt zu Drogenhandel und zum Aufenthalt suchtkranker Menschen gekommen ist".
Sowohl die Präsenz der Polizei, als auch der Sozialarbeiter der Suchthilfe wurde verstärkt. Daneben ist der Sicherheitsdienst der Wiener Linien täglich in der Station Margaretengürtel und in den nahegelegenen Stationen im Einsatz.
"Ludwig ignoriert Problem"
Fritz Simhandl und Leo Kohlbauer werfen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) vor, dass die Stadtregierung die Drogen-Problematik in ganz Wien seit Jahren ignoriere.
Fragt man im Büro von Ludwig nach, was er zu diesen Vorwürfen sagt, verweist man auf die Stellungnahme der Sucht- und Drogenkoordination der Stadt Wien. Diese arbeitet eng mit der Suchthilfe Wien, Polizei, Wiener Linien und den involvierten Magistratsabteilungen zusammen, "um unterschiedliche Maßnahmen bedarfsorientiert abzustimmen und einzusetzen".
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