Der Herweghpark in Margareten: Von der Rose zur Nadel
Der Herweghpark war früher als Rosenpark bekannt. Diesem Namen macht er jetzt keine Ehre mehr.
MARGARETEN. Vor zwanzig Jahren noch war der Margaretner Herweghpark bekannt als Ort für Verliebte, die sich im sogenannten Rosenpark zwischen den Blumensträuchern trafen. Ein Gedicht (Verfasser war der Dichter und Namensgeber Georg Herwegh) ist der streifenförmig angelegte Park mit einer Fläche von 8.200 Quadratmetern nicht mehr. Seinen früheren Charme hat er verloren.
Heute ist der Herweghpark eher als Drogenumschlagplatz bekannt. Der Augustin zählte ihn einst sogar zu den "hässlichsten Orten Österreichs". Spätestens, als er mit der Verbreiterung des Gürtels verkleinert und aus einer Hälfte ein Parkplatz gemacht wurde, sei er dazu verkommen.
Kein Park-Feeling
Und ansehnlich ist er wirklich nicht, wie ein bz-Lokalaugenschein zeigt. Viel Beton, wenig grün, zwischen zwei Gürtelfahrbahnen. Es ist laut. Von spielenden Kindern oder auch nur annäherndem Park-Feeling keine Spur.
Aber: Die Drogen-Situation hat sich gebessert. Das sagt Margaretens Sicherheitskoordinator Bezirksinspektor Markus Draskovits: "Es gab vor Kurzem ein Sicherheitsforum an der Station Eichenstraße, die direkt zum Park führt", erzählt er. "Dabei wurde die Drogenproblematik angesprochen, die ja im Herweghpark ein großes Thema war." Die Polizei zog die Notbremse: Das WC wurde geschlossen, die Sträucher gestutzt. "Wir wollten, dass man sich nicht mehr hinter den Sträuchern verstecken kann, dass alles einsehbar ist."
"Keine Aufwertung geplant"
Und die Maßnahme zeigte Wirkung: "Derzeit haben wir kein Problem mehr mit dem Drogenhandel. Wohl mit den Konsumenten, aber das betrifft nicht nur den Herweghpark", so Draskovits. Seitens der Wiener Stadtgärten ist keine Park-Aufwertung geplant. "Wir haben bis jetzt von keinen Beschwerden gehört", so Maximilian Strauss, Bezirksreferent der MA 42. "Derzeit ist nichts geplant. Lediglich die Sträucher wurden gekürzt, damit die Polizei besser einsehen kann." Sollte es Beschwerden geben, wolle man mit der Bezirksvorstehung zusammenarbeiten. Von der gab es bis Redaktionsschluss noch keine Stellungnahme.
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