Verlosung
"Höllenangst" im Theater an der Gumpendorfer Straße
Die BezirksZeitung verlost zwei Freikarten für Bernd-Liepold-Mossers neues Theaterstück "Höllenangst" im Theater an der Gumpendorfer Straße. In diesem verfällt ein Gefängniswärter namens Wendelin dem Reiz von Verschwörungstheorien.
WIEN/MARIAHILF. „I lass’ mir mein’ Aberglaub’n durch ka Aufklärung raub’n." Diese berühmten Worte sprach der Gefangenenwärter Wendelin 1849 in der Posse "Höllenangst". Während der Nachwehen der europaweiten Revolutionen von Johann Nestroy geschrieben, hat der Text aber kaum etwas an Relevanz verloren.
Nestroy für das 21. Jahrhundert
Was damals der Aberglaube war, sind heute Verschwörungstheorien und Fake News. "Das Thema wurde während Corona ständig diskutiert: Wo ist jetzt die Wissenschaft, wo ist die Aufklärung, was ist die richtige Haltung?", erklärt Bernd Liepold-Mosser. Der erfahrene und vielfach ausgezeichnete Theaterregisseur hat deswegen das Stück für das Theater an der Gumpendorfer Straße (TAG) neu adaptiert.
"Das gilt natürlich auch für Fake News und die Blase in sozialen Medien, in denen Informationen nicht mehr redaktionell gefiltert werden, sondern durch die eigenen Interessen. Wenn man nur noch das hört, was man hören möchte und sich nur noch selbst bestätigt, ist das das Gegenteil von Demokratiefähigkeit und kritischer Öffentlichkeit", so Liepold-Mosser weiter.
Der Teufel kommt durch's Internet
Auch wenn der Kern der Geschichte gleich bleibt, hat der Autor und Regisseur in seiner Fassung einiges modernisiert. Eines davon ist die Sprache. "Meine Figuren unterliegen dem gleichen Sprachzwang wie bei Nestroy, aber ich habe mich noch der Sprache der digitalen Welt angenommen", sagt Liepold-Mosser.
Eine weitere wesentliche Änderung ist der Widersacher der Hauptfigur Wendelin. Der Gefängniswärter bei Nestroy glaubt durch eine Reihe von Missverständnissen irrtümlicherweise, er habe seine Seele an den Teufel verkauft. Bei Liepold-Mossers Adaption fürchtet er, dass es der "Windows-Mann" sei, der versuche, ihn offline zu schalten.
"Ich habe mich hier einer Sprachverschiebung bedient. Im Originalstück kommt der Teufel als dunkle Gestalt durch das Fenster, das ist bei mir Windows geworden. Und im Hintergrund ist Bill Gates oder eine große Weltfirma oder Silicon Valley", erläutert der Regisseur.
Vorstellungen bis Ende der Saison
Die Neuadaptierung von Höllenangst von Bernd Liepold-Mosser kann man noch bis Juni 2023 im Theater an der Gumpendorfer Straße sehen. Es spielen mit: Jens Claßen, Emanuel Fellmer, Andreas Gaida, Lisa Schrammel, Georg Schubert, Petra Strasser und Oliver Welter. Letzterer sorgt außerdem für die musikalische Untermalung.
Die Vorstellungen finden jeweils um 20 Uhr statt. Karten gibt es ab 18 Euro, diese können auf dastag.maxiticket.at reserviert werden. Mehr Informationen: www.dastag.at
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