Hallenturnier am Wochenende: Fußballfans gegen Homophobie

Das "Wander-Transpi" der Fußballfans gegen Homophobie soll in ganz Österreich auf den Tribühnen Bewusstsein schaffen und ein Zeichen gegen Homophobie setzen. | Foto: FFGHÖ
  • Das "Wander-Transpi" der Fußballfans gegen Homophobie soll in ganz Österreich auf den Tribühnen Bewusstsein schaffen und ein Zeichen gegen Homophobie setzen.
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WIEN. "Schwuler FAK!", "Schiri, du Woarmer!" - Sprüche wie diese hört man im Fußballumfeld im Jahr 2016 immer noch. "Solche Äußerungen sind fixer Bestandteil der Alltagssprache am Fußballplatz und selbst wenn es nicht böse gemeint ist: es wird stark verharmlost und schmerzt die Menschen, die es betrifft", sagt Annika Rauchberger von der Initiative Fußballfans gegen Homophobie Österreich (FFGHÖ). Ziel dieser vereinsübergreifenden Gruppierung ist es, einerseits Bewusstsein dafür zu schaffen und andererseits auch aktiv gegen Diskriminierung und Ausgrenzung im Fußball aufzutreten.

Rauchberger selbst ist Vienna-Fan, wo - wie auch beim Sportklub - das Bewusstsein größer sei, als bei den offiziellen Fanclubs der großen Wiener Vereine, Rapid und Austria. "Leider ist von ihnen niemand bei uns dabei", so Rauchberger. Das würde aber nicht schaden, denn "bei den Wiener Derbys gibt es immer noch homophobe Transparente." Wenngleich es natürlich auch bei diesen Vereinen Fans gibt, die aktiv gegen Homophobie sind. Einer von ihnen ist Rapid-Jahreskartenbesitzer Stefan.

Er und Rauchberger sind sich vor allem darin einig, dass Homophobie nur dadurch vom Platz verbannt werden kann, wenn die Initiative von den Fans selbst ausgeht. Der Österreichische Fußball-Bund habe zwar schon versucht etwas dagegen zu unternehmen, das habe aber nichts gebracht, da es keine Initiative war, die von der Tribühne selbst gekommen ist. "In den 90er Jahren war Rassimus und Antisemtismus am Platz ein großes Problem - hier hat sich sehr viel getan. Das gleiche würden wir uns auch in Sachen Homophobie wünschen", sagt Stefan.

Durch unterschiedliche Aktionen will FFGHÖ dazu einen Beitrag leisten. So gibt es ein "Wander-Transparent", das bei Spielen in ganz Österreich unterwegs ist und plakativ und in Regenbogenfarebn zeigt, worum es geht. Aber auch durch aktive Kommunikation soll "Homophobie vom Platz gekickt werden", sagt Rauchberger. Wird man bei einem Spiel auf homophobe Sprüche aufmerksam, wird das offen angesprochen. Das sei in den Regionalligen teils einfacher, als bei den großen Klubs: "Bei kleineren Spielen drehst du dich schneller um und sagst zu jemand: 'Sag nicht schwule Sau' als auf der Westtribühne bei Rapid", sagt Rauchberger.

Aber auch international ist man vernetzt. So findet heuer erstmals das internationale Hallenturnier der Fußballfans gegen Homophobie in Wien statt, bisher wurde es in Deutschland ausgetragen. Dabei treten gemischte Teams in der Sporthalle in der Mollardgasse gegeneinander an. Die drei bestplazierten Teams erhalten Pokale - die von der Bezirksvorstehung Mariahilf gespendet wurden. Aber es wird nicht nur Fußball gespielt, es gibt auch ein Rahmenprogramm inkl. Fußballhistorie, Theaterstück, Brunch und Party quer durch mehrere Wiener Bezirke.

Zur Veranstaltung

Am Freitag, 6. Jänner startet das zweitägige Programm mit einem Spaziergang zur Hohen Warte, historischer Rundgang mit Vienna-Historiker Alexander Juraske inklusisve. (Treffpunkt: 16 Uhr U-Bahnstation Heiligenstadt, Ausgang Boschstraße). Um 20 Uhr gibt es dann im "The Flag" (17., Alszeile 19) das Fußballtheaterstück "Rund Eckig Schwul", anschließend werden die Teams für das Hallenturnier ausgelost.

Am Samstag, 7. Jänner wird es nach dem gemeinsamen Brunch um 11 Uhr im Gugg (4., Heumühlgasse 14) ernst: Um 14 ist in der Sporthalle Mollardgasse (6., Mollardgasse 87) Anpfiff für das Hallenturnier. Ab 21.30 gibt dann im "The Flag" eine gebührende After-Party.

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