Modus Vivendi: Mieterinnen gehen vor Gericht

- "An einen Geschäftsbetrieb ist weiterhin nicht zu denken", erzählt Monika Bacher vom Artelier "Modus Vivendi".
- hochgeladen von Paul Martzak-Görike
Das Atelier "Modus Vivendi" ist noch immer ohne Boden. Mit dem Vermieter ist keine Einigung in Sicht.
MARIAHILF. Der Streit um den Deckeneinsturz im Atelier geht in die nächste Runde. Vor sechs Wochen trauten die Atelierbesitzer ihren Augen nicht, als über Nacht fast die gesamte Decke ihres Geschäfts in der Schadekgasse 4 eingestürzt war. Wegen Pilzbefalls, hieß es damals. "Der Boden war sehr schnell weg – aber seitdem bewegt sich nichts mehr", so Designerin Monika Bacher.
Sie kann es immer noch nicht glauben, wenn sie an den 1. Oktober dieses Jahres zurückdenkt: "Es war ein Samstag. Als ich in unser Geschäft gehen wollte, war das Schloss der Eingangstür verklebt. Durch die Fenster haben wir dann mit Schrecken das große Loch im Boden sehen müssen."
Klage auf Geschäftsentgang
Bacher betreibt gemeinsam mit Charlotte Jakoubek seit 30 Jahren das Atelier "Modus Vivendi". Die Sanierungsarbeiten, die aus heiterem Himmel über das Geschäft hereingebrochen sind, kamen zum denkbar ungünstigsten Moment: "Unser Hauptgeschäft machen wir von September bis März. Dieses bricht uns nun komplett weg."
Jetzt haben die beiden Unternehmerinnen auch noch den Vermieter auf Schadenersatz für den Verdienstausfall geklagt. "Wir haben immer gesagt, dass wir einer Sanierung nicht im Weg stehen, wenn diese notwendig ist", bekräftigt Bacher, dass man sich als Mieter nichts zu Schulden kommen hat lassen. "Natürlich ist unsere Miete gering. Aber unser Vertrag besteht eben aus einer Zeit, als die Adresse noch nicht so begehrt war. Und wir haben damals eine übliche Ablöse zahlen sowie einige Renovierungen vornehmen müssen", so Bacher weiter. Sie ist davon überzeugt, der Boden hätte nicht komplett weggerissen werden müssen, sondern es wäre auch eine Sanierung Stück für Stück möglich gewesen.
Hilfe von Kollegen
Geholfen hat in der schweren Zeit die Solidarität der anderen Geschäftstreibenden, die das "Modus Vivendi" mit Ersatzräumlichkeiten unterstützt haben. Auch ein kurzfristig einberufener Abverkauf hielt die Unternehmerinnen über Wasser. Seitens des Vermieters sieht man die Situation ganz anders: "Die notwendigen Arbeiten am Boden sind von der Baupolizei genehmigt worden und mussten durchgeführt werden. Doch nun werden wir von den Mietern blockiert", sagt Eigentümer Markus Handle.
Vor Weihnachten werden die Instandsetzungsarbeiten am Boden darum auch nicht mehr durchgeführt. "Im Moment kann leider nichts gemacht werden, weil uns die Mieter einen Riegel vorgeschoben haben. Dies ist sehr bedauerlich. Zum Glück gibt es für mich die Rückendeckung von der Baupolizei, die alle Maßnahmen genehmigt hat." Diese Darstellung lassen Bacher und Jakoubek so nicht gelten: "Wir blockieren nicht, wir warten vielmehr darauf, dass das Gerichtsverfahren, das von uns angestrebt wurde, zu einem Ende kommt. Die Sanierungsarbeiten können jederzeit durchgeführt werden, das wäre uns ja sehr willkommen. Aber es passiert ja nichts."




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