Mariahilfer Straße
"The Rain Workers" kämpfen für sexuelle Selbstbestimmung

 Ines Kohl ist Geschäftsführerin von "The Rain Workers". | Foto: Pia Rotter/MeinBezirk
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Seit über 35 Jahren setzt sich der Verein „The Rain Workers“ für ein Thema ein, das in vielen Regionen der Welt noch immer ein Tabu ist: sexuelle Gesundheit und reproduktive Rechte. In dem Büro auf der Mariahilfer Straße 101/1/25 werden die Projekte des Vereins organisiert.

WIEN/MARIAHILF/NEUBAU. Der Verein "The Rain Workers" setzt sich für die Aufklärung von sexueller Gesundheit und reproduktiver Rechte ein. Die Organisation ist im Jahr 1989 unter dem ursprünglichen Namen „Aktion Regen“ von der niederösterreichischen Gynäkologin Maria Hengsberger gegründet worden. 

Der Auslöser war eine Begegnung in Äthiopien. Eine Frau hatte aufgrund eines unsicheren Schwangerschaftsabbruchs fast ihr Leben verloren – ein Schlüsselmoment für Hengsberger, die sich seither der Aufklärung und dem Schutz von Frauen verschrieben hat.

Wissen regnen lassen

Heute nennt sich die Organisation „The Rainworkers“ – ein Name mit Symbolkraft. Das sind jene Männer und Frauen, die Wissen in ihre Gemeinden tragen. Sie „lassen Wissen regnen“, wie Geschäftsführerin Ines Kohl erklärt. Der Regen steht dabei für Fruchtbarkeit, Wachstum und Weitergabe von Wissen. 

Im Zentrum der Arbeit der "Rainworkers" steht Bildung. Die Organisation bildet in verschiedenen Ländern Afrikas – darunter Kenia, Tansania, Äthiopien und Uganda – lokale Fachkräfte aus. Sie geben ihr Wissen in Schulen, Gesundheitszentren und Gemeinden weiter. Themen sind Menstruation, Verhütung, sichere Mutterschaft und die Rechte von Frauen. Dabei ist das wichtigste Prinzip Kultursensibilität. Die Trainings finden in der jeweiligen Landessprache statt und werden von lokalen Trainerinnen und Trainern durchgeführt.

Tabus aufbrechen 

„Es ist uns wichtig, nicht das Bild zu bedienen, dass weiße Europäerinnen erklären, wie’s läuft“, sagt Kohl. Die Organisation setzt auf Partnerschaft auf Augenhöhe. Europäisches Wissen wird eingebracht – aber die Umsetzung vor Ort übernehmen Menschen, die die gesellschaftlichen Gegebenheiten kennen. Denn über Menstruation oder Familienplanung zu sprechen, ist in vielen Regionen noch immer mit Tabus belegt. Rainworkers sollen genau das aufbrechen – auf eine respektvolle und verständliche Weise.

Die Organisation bildet in verschiedenen Ländern Afrikas – darunter Kenia, Tansania, Äthiopien und Uganda – lokale Fachkräfte aus.  | Foto: Maggie Hassek/The Rain Workers
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Das Büro auf der Mariahilfer Straße ist die Schaltzentrale für die Projektkoordination. Hier arbeiten fünf Teilzeitkräfte, ergänzt durch ein mobiles Team mit Verbindungen nach Kenia. Die Organisation finanziert sich über Spenden, Förderungen, etwa von der Stadt Wien, und ehrenamtliches Engagement. Besonders wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit Stiftungen, um Projekte wie die Bekämpfung weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) in Kenia umzusetzen.

Aufklärung kann Leben retten

Einmal im Jahr organisiert der Verein den „Clit Walk“ auf der Mariahilfer Straße – eine Demonstration, die auf geschlechtsspezifische Gewalt und Frauenrechte aufmerksam macht. Der Walk soll wachsen, lauter und bunter werden. „Wir wollen zeigen: Das ist kein Frauenthema, das geht uns alle an“, betont Kohl.

Trotz aller Erfolge ist die Arbeit auch mit Hürden verbunden. Der Verein bemüht sich ständig um finanzielle Mittel, und in vielen Projektländern sind Menschenrechte wie das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung politisch oder religiös umstritten. Doch genau deshalb bleibt die Mission der "Rainworkers" aktuell – denn Aufklärung kann Leben retten.

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 Ines Kohl ist Geschäftsführerin von "The Rain Workers". | Foto: Pia Rotter/MeinBezirk
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