Mariahilf
Wien will ein queeres Jugendzentrum

- Vor allem Jugendliche brauchen Gleichgesinnte zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
- Foto: Fleur Brebels
- hochgeladen von Larissa Reisenbauer
Stadt Wien will ein queeres Jugendzen-trum etablieren. Mariahilf sieht sich als sehr geeigneten Standort.
MARIAHILF. "Anders" sein als die breite Masse ist schwer. Es erfordert sehr viel Selbstbewusstsein. Denn egal, ob es sich um körperliche Verschiedenheiten, wie zum Beispiel die Hautfarbe, oder die sexuelle Orientierung handelt; Gegenstimmen gibt es immer. Besonders in jungen Jahren kann dies zu Isolation, Depressionen oder in den schlimmsten Fällen sogar zu Suizid führen.
Dem will die Stadt Wien entgegenwirken und dem Beispiel großer Metropolen wie Berlin, Paris und London folgen. Genauer gesagt soll eine eigene Anlaufstelle für LGBTIQ-Jugendliche, also lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, intergeschlechtliche und queere Personen, eta-bliert werden.
Mariahilf meldet sich
Der reale Bedarf wird derzeit von der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (kurz WASt) überprüft. Danach stellt sich die Frage nach dem Standort. „Im 6. Bezirk sind wir das Wiener Regenbogenzen-trum. Ein Treff für queere Jugendliche passt daher hervorragend in den 6. Bezirk“, macht sich Bezirkschef Markus Rumelhart (SPÖ) stark für dieses Projekt. Aus diesem Grund wurde in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung auch ein Resolutionsantrag, eingereicht von Bezirksrat Bastian De Monte (Neos), dafür gestellt und auch angenommen. „Aus den Beratungsstellen im Bezirk wissen wir, dass LGBTIQ-feindliche Beschimpfungen an Schulen oder im Freizeitbereich keine Seltenheit sind. Die Gefahr des Suizids steigt. Daher brauchen wir unterstützende Profis“, erklärt Rumelhart.
Umsetzung nicht politisch
„Nachdem sich bereits zahlreiche Lokale und Beratungsdienste der LGBTIQ-Community in Mariahilf befinden, ist es nur naheliegend, dass auch ein queeres Jugendzentrum hier entstehen soll“, erklärt De Monte. „Dass sich alle Parteien unserer Forderung angeschlossen haben, freut mich sehr“, berichtet auch Elisabeth Kattinger, Klubobfrau der Neos Mariahilf.
Doch trotz erstem Zugeständnis des Bezirks, ein solches Zen-trum in Mariahilf ausrichten zu wollen, gibt es noch einige Bedenken, die, genauso wie der eigentliche Bedarf, noch diskutiert werden müssen. „Die Grünen Mariahilf unterstützen die Initiative absolut. Wichtig ist bei der Umsetzung des Projekts aber, dass dabei die politische Einflussnahme so gering wie möglich bleibt. Hier muss die Community das Sagen haben, nicht die Politik“, erklärt zum Beispiel Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michi Reichelt (Grüne). Auch Gerhard Hammerer, ÖVP, will noch mehr Klarheit: „Generell begrüßen wir das Projekt. Doch wir kennen keine konkreten Pläne – sie fehlen, um ein abschließendes Urteil fällen zu können.“


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