Wiener Sportklub: Fußball mit Herz gegen Paris Saint Germain und FC Valencia

- Marketingchef Matthias Kandler und Präsident Manfred Tromayer (v.l.) kämpfen für das Traditionsstadion des Wiener Sportklubs.
- hochgeladen von Christoph Höhl
Der Wiener Sportklub bringt Größen des europäischen Fußballs nach Hernals, engagiert sich sozial und kämpft mit großen finanziellen Problemen.
HERNALS. Der Wiener Sportklub bringt die Größen des globalen Fußballspiels nach Hernals, etwa mit den beiden Testspielen gegen Valencia und Paris Saint Germain. Doch dabei geht es nicht nur darum zu gewinnen, der Sportklub hat sich durch seine Toleranz, sein politisches Engagement und vor allem sein sportliches Verhalten am Platz in die Herzen fast jedes Hernalsers gespielt. Das marode Stadion beginnt jedoch Probleme zu machen, deshalb ist eine Sanierung oder ein Neubau dringend nötig, um den internationalen Fußball und den Sportsgeist im Bezirk halten zu können.
13.000 Zuseher
Bei großen Spielen beherbergt das Stadion zwischen 5000 und 7800 ZuschauerInnen. Allesamt Menschen, die sich völlig gewaltfrei und mit bester Stimmung dem Spektakel Fußball hingeben. Zuletzt genossen bei den Testspielen gegen den Valencia CF am 8. Juli und gegen Paris Saint Germain am 12. Juli 2015 insgesamt über 13.000 ZuseherInnen die ungezwungene und lockere Atmosphäre am historischen Platz des Sportklubs gegenüber dem Dornbacher Friedhof. Zwar verlor man gegen Valencia CF mit 0:4 und auch gegen Paris Saint Germain kassierte man ein 0:3, doch man trägt es mit Fassung und hält den Sportsgeist hoch.
Applaus für die Gegner
Auch für die Gegner wird hier applaudiert, Sportsgeist durch und durch, und das ist auch zu einer Grundlinie des Vereins und seiner Fans, allen voran die FreundInnen der Friedhofstribüne, geworden. „Bei uns wird auch der Gegner mit dem gebührenden Respekt behandelt. Der Gegner ist ein Mitspieler und ohne ihn würde es kein Spiel geben. Ohne Opponenten würden wir lediglich Training betreiben, was etwas fad wäre. Der Gegenspieler ist vor allem auch ein Mensch, deshalb muss man ihm auch Respekt entgegenbringen“, bringt es Mathias Kandler vom Team Marketing des Wiener Sportklubs auf den Punkt.
Engagement für Flüchtlinge
Diese Fairness ist man von anderen Vereinen nicht gewohnt, für den Sportklub ist sie aber selbstverständlich. Genauso wie das Engagement für gesellschaftlich schwächere Gruppen. Deshalb kann man sich beim Sportklub Fanshop auch die „Refugees Welcome“-T-Shirts bestellen – 10 Euro des Kaufpreises gehen dabei an Flüchtlingsorganisationen. Doch das Stadion ist in die Jahre gekommen und technische Probleme ebenso wie Abnutzungserscheinungen an der Substanz erfordern eine umfassende Sanierung oder einen Neubau.
Dringender Sanierungsbedarf
Generell gibt es viele Mängel im Stadion des Sportklubs, egal ob es Wasserschäden in der Spielerumkleide oder Störungen bei der Stromversorgung sind. Auf die Frage, wo denn die akuten Probleme liegen, antwortet Präsident Manfred Tromayer mit einer Gegenfrage: „Wie lange haben Sie denn Zeit um alles aufzuschreiben?“ Schnell erkennt man an der Stimmung des Präsidenten, dass es um die Bausubstanz nicht sehr gut steht. „Auf die Frage nach den akuten Problemen weiß ich nicht wirklich eine passende Antwort. Stellen Sie die Frage doch anders: Wo im Stadion habe ich keine Probleme? Tja, die Eingangstüre sperrt zumindest noch“, zeigt Manfred Tromayer die drastische Situation klar auf.
Stadion vor dem Aus
„Wir haben den Spielbetrieb nur aufrecht erhalten können, weil wir die ganze Stromversorgung über Stromaggregate sichergestellt haben. Ein Spielbetrieb in dieser Größe wäre ansonsten in diesem Stadion nicht mehr möglich. Man kann es so umschreiben: Das Stadion wurde an die Herz Lungen-Maschine angeschlossen und ohne diese beiden Geräte, also die beiden Stromaggregate, wäre eine Durchführung der Spiele nicht möglich gewesen“, schildert der Präsident bildhaft den Zustand des historischen Stadions. Doch eine Herz-Lungen-Maschine ist nur eine Lösung auf Zeit, dauerhaften Spielbetrieb kann man damit nicht garantieren. „Aus heutiger Sicht kann ich den Betrieb dieses Stadions nur noch ein halbes bis maximal ein Jahr lang aufrechterhalten. Danach ist es einfach nicht mehr bespielbar“, schlussfolgert Tromayer.
Dringliche Zukunftsplanung
Für den Sportklub bedeutet das ganz einfach, dass in diesem Zeitraum der Baubeginn für ein neues Stadion oder eine Sanierung erfolgen muss. „Ich habe ganz bewusst gesagt, dass der Stadionbetrieb maximal ein halbes bis ein Jahr aufrechtzuerhalten ist. Das habe ich deshalb gesagt, weil die Planung für ein neues Stadion ein Jahr dauert. Das heißt, die Planungsphase muss in den nächsten ein bis zwei Monaten beginnen. In einem Jahr muss hier ein Spatenstich passieren“, sieht Präsident Tromayer den zeitlichen Rahmen nur noch sehr knapp bemessen.
1,5 Millionen Euro
„Für die Umsetzung des untersten Minimums eines bundesligatauglichen Stadions, was uns die Bundesregierung versprochen hat, fehlen uns zur Zeit 1,5 Millionen Euro. Ich appelliere an die zuständigen Verantwortlichen, diese Kultstätte nicht zu einem Mega-Gau werden zu lassen. Dieses Stadion ist mehr oder minder ein Teil des Zentrums von Hernals, durch diese internationalen Spiele ist auch ganz Wien in den Fokus der Medien gerückt und das Stadion hat etwa durch die damit einhergehende Gastronomie auch einen Mehrwert für die ganze Umgebung. So oder so muss Anfang September 2015 im Gemeindeausschuss der Startschuss für die Sanierung/den Neubau durch die Stadtregierung erfolgen. Eine Verzögerung diesbezüglich würde nur zu einem Supergau, also zu einer Sperre des Stadions führen“, stellt Manfred Tromayer die Dringlichkeit des Projektes klar.
Der nächste Spieltermin am Hernalser Sportplatz ist der 31.07. Der Wiener SK spielt gegen Pandorf, Anstoß ist um 19:30 Uhr.
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