Verdacht auf Immo-Spekulation
Mariahilfer Lokal kämpft gegen Räumungsklage

Ein Mariahilfer Restaurant, das in einem Wohnhaus beheimatet ist, steht vor einer Räumungsklage. Die Lokalbetreiber und eine Altmieterin glauben, dass die Eigentümer sie aus dem Haus haben wollen, um weitere Wohnungen besser verkaufen zu können.  | Foto: Salme Taha Ali Mohamed
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  • Ein Mariahilfer Restaurant, das in einem Wohnhaus beheimatet ist, steht vor einer Räumungsklage. Die Lokalbetreiber und eine Altmieterin glauben, dass die Eigentümer sie aus dem Haus haben wollen, um weitere Wohnungen besser verkaufen zu können.
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Am 13. März wird womöglich über die Zukunft des nepalesischen Restaurants Yak+Yeti (6., Hofmühlgasse 21) entschieden. Denn dann findet die Gerichtsverhandlung zu einer Räumungsklage, die diese von den Hauseigentümern erhalten haben, statt. Die Restaurantbetreiber befürchten, dass es sich beim Grund für die Räumungsklage nur um einen Vorwand handelt. 

WIEN/MARIAHILF. Das nepalesische Restaurant Yak+Yeti ist seit rund 25 Jahren in einem Wohnhaus in der Hofmühlgasse 21 in Mariahilf zu Hause. Mit seinen authentischen Gerichten und verschiedenen karitativen und kulturellen Veranstaltungen hat es sich weit über die Grenzen des Bezirks hinaus einen Namen gemacht. Das könnte jedoch bald ein Ende haben. 

Denn die Lokalbesitzer haben vor einigen Monaten eine Räumungsklage erhalten, sprich: Sie wurden von den Hauseigentümern dazu aufgefordert, aus den Räumlichkeiten auszuziehen. Der Grund dafür: Es wurden öfters Gegenstände im Gangbereich des allgemeinen Teiles vor dem Lokal sowie auf dem Zugangsweg zum Lokal abgestellt.  Yak+Yeti ist seit geraumer Zeit der einzige Mieter im hinteren Trakt des Hauses. 

Das Restaurant glaubt, dass das nicht der einzige Grund sei, warum sie die Räumungsklage erhalten haben. Sie befürchten, dass die Eigentümer sie nicht mehr im Haus haben wollen, weil sie gerne die leerstehenden Wohnungen verkaufen möchten und sich das mit einem Restaurant im Haus nicht nach ihren Vorstellungen gestalten ließe. Mit dieser Sichtweise stehen die Lokalbetreiber nicht alleine da. 

Räumungsklage wegen Brandschutzgefahr

In der Räumungsklage vom September 2023 steht: "Die Beklagte benützt nunmehr seit mehreren Jahren, nachweislich zumindest seit dem Jahr 2018, rechtsgrundlos nicht mitvermietete Flächen der gegenständlichen Liegenschaft, indem sie auf den allgemeinen Flächen der Liegenschaft ohne Zustimmung der Klägerin oder eines sonstigen Nutzungsberechtigten wiederholt Fahrnisse abstellt." Gemeint sind damit Speiseölkanister, Kartonagen sowie mehrere Stapel Papierrollen. Diese seien leicht brennbar und stellen somit eine Brandgefahr dar. 

Und: "Im Bereich der Zugangstüre zum Innenhof wurden und werden Klapptische und Klappbänke, Paletten sowie diverse Umzugskisten gelagert. Der Zugang vom Innenhof zum Gangbereich/Stiegenhaus war und ist durch die gelagerten Gegenstände verbarrikadiert und somit unzugänglich", heißt es weiter in der Räumungsklage. 

Das habe auch dazu geführt, dass Besichtigungstermine mit potenziellen Mieterinnen und Mietern nicht durchgeführt werden konnten. "Trotz vielzähliger Interessen konnten bisher nur vereinzelt Besichtigungstermine abgehalten werden, weil die Beklagte durch die gelagerten Fahrnisse den Zugang zu diversen (allgemein zugänglichen) Bereichen der Liegenschaft versperrt." Die Kläger behaupten weiters, dass von 24 geplanten Besichtigungen deshalb nur fünf durchgeführt werden konnten. 

Neue Hauseigentümer

Die Räumungsklage erhielt das Yak+Yeti von der Versorgungsanstalt des österreichischen Notariates (VAN), die zum damaligen Zeitpunkt die grundbücherliche Eigentümerin war. Vertreten wird sie durch die FSM Rechtsanwälte GmbH. VAN wollte nicht auf die Anfrage von MeinBezirk.at antworten, da man nicht mehr die Eigentümerin oder Klägerin sei.

Denn zwischenzeitlich hat das Haus den Besitzer gewechselt: Von der Versorgungsanstalt des österreichischen Notariates ging es vor einigen Monaten an die GR Hofmühlgasse 21 GmbH & Co KG über. Über sie gibt es online kaum Informationen. Laut dem Firmenbuchauszug der Republik Österreich ist Tina Isabel Kuhn die Kommanditistin, während Stonecliff Asset Management GmbH der unbeschränkt haftende Gesellschafter ist. 

Nahende Gerichtsverhandlung

Wenn man sich erneut den Firmenbuchauszug von Stonecliff Asset Management GmbH anschaut, liest man dort, dass Tina Isabel Kuhn die handelsrechtliche Geschäftsführerin ist. Darüber hinaus seien die Eigentümer ebenso wie der Gesellschafter in der Kopfgasse 9 in Hietzing zu finden. An dieser Adresse befindet sich auch das Unternehmen Kuhn-Immobilien. Mit der Übernahme des Gebäudes "erbte" man auch das Verfahren rund um Yak+Yeti. Vertreten wird die GR Hofmühlgasse 21 GmbH & Co KG ebenfalls durch die FSM Rechtsanwälte GmbH. Auf MeinBezirk.at-Anfrage antwortete Kuhn-Immobilien, dass man derzeit kein Interesse daran habe, eine Stellungnahme zur Causa abzugeben. 

Das Yak+Yeti ist seit Jahren in einem Mariahilfer Wohnhaus beheimatet. Momentan kämpfen sie gegen eine Räumungsklage.  | Foto: Salme Taha Ali Mohamed
  • Das Yak+Yeti ist seit Jahren in einem Mariahilfer Wohnhaus beheimatet. Momentan kämpfen sie gegen eine Räumungsklage.
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Die Restaurantbesitzer widersprachen der Klage. Das führt nun zu einer Gerichtsverhandlung, die am 13. März stattfinden soll. Sie glauben nicht, dass es den Eigentümern ausschließlich um eine mögliche Missachtung der Brandschutzordnung gehe. Stattdessen sei dies möglicherweise nur ein Vorwand, um sie loszuwerden.

"Bereicherung für den Bezirk"

Denn schon 2021 hätten ihnen die damaligen Eigentümer 70.000 Euro angeboten, wenn die Betreiber des Yak+Yeti dafür ihre "Mietrechte aufgeben" würden, wie eine E-Mail-Korrespondenz, die MeinBezirk.at vorliegt, belegt. "70.000 Euro sind viel zu wenig für ein Restaurant mit unserer Erfahrung und unserer Lage. Damit können wir uns nichts Neues aufbauen", erklärt einer der Betreiber den Grund, weshalb sie das Angebot letztlich ausgeschlagen haben. "Wir sind seit 25 Jahren hier, haben viel Energie und Geld in diesen Standort investiert und haben deswegen sehr viele Stammkundinnen und -kunden. Wir sind aufgrund unserer kulturellen und karitativen Tätigkeit eine Bereicherung für den Bezirk." 

Ein weiteres Angebot sei ihnen nicht gemacht worden. Sie hätten damals den Betrieb fortgesetzt, bis rund eineinhalb Jahre später die Räumungsklage gekommen sei. Den Umgang, den sie zurzeit erleben, empfinden sie als "unmenschlich". "Diese Unternehmen sind so groß und wir so klein." 

Petition gestartet

Mit ihrem Verdacht sind die Gastronomen nicht alleine: Auch eine Altmieterin, die anonym bleiben möchte, glaubt, dass es hauptsächlich darum gehe, das Restaurant aus dem Haus zu bekommen. Denn, wie sie gegenüber MeinBezirk.at erzählt, soll kurze Zeit, nachdem das Haus den Eigentümer gewechselt hatte, ein Mitarbeiter des Unternehmens bei ihr angeläutet und sie gefragt haben, wann sie denn beabsichtige, auszuziehen. "Mein Mietvertrag ist nämlich unbefristet", erklärt die Altmieterin, die im vorderen Bereich des Hauses lebt. Das soll sich laut ihr bei einem Nachbarn, der ebenfalls seit Jahren in dem Haus lebt und einen unbefristeten Mietvertrag hat, wiederholt haben.

Die Lokalbesitzer haben eine Petition gestartet. Diese kann man bei einem Restaurantbesuch unterschreiben. Bald soll sie auch online verfügbar sein.  | Foto: Salme Taha Ali Mohamed
  • Die Lokalbesitzer haben eine Petition gestartet. Diese kann man bei einem Restaurantbesuch unterschreiben. Bald soll sie auch online verfügbar sein.
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Auch zu dieser Behauptung wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Für die anonyme Mieterin ist klar, dass durch ein solches Verfahren Existenzen zerstört werden könnten. Deswegen haben die Restaurantbetreiber eine Petition für die Beibehaltung ihres Standorts gestartet. Zurzeit kann man diese nur physisch unterschreiben, bald soll es sie aber auch online geben. Sie hoffen, dass genug Menschen die Petition unterschreiben und sie dadurch ihr Restaurant retten können. Denn ob es möglich wäre, sich ihre Existenzgrundlage an einer anderen Stelle in Wien wieder aufzubauen, darüber sind sich die Restaurantbetreiber nicht sicher.

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