Waldbaden mit Bianca Forstik
"Stehen bleiben und innehalten"
Dass Wälder eine entspannende Wirkung haben, Stress reduzieren und gesundheitsfördernd sind, ist mittlerweile vielen bekannt. Der Entspannungseffekt auf den Körper und den Geist von Waldbaden ist mittlerweile sogar schon wissenschaftlich belegt.
FORCHTENSTEIN/BAD SAUERBRUNN. "Oft geht man nach der Arbeit schnell noch eine Runde spazieren und hängt dann erst wieder gedanklich nur bei der Arbeit oder etwas anderem", so Waldbadetrainerin Bianca Forstik aus Forchtenstein. Genau das ist Waldbaden aber nicht. "Man sagt, man soll beim Waldbaden nicht mehr als ein bis zwei Kilometer zurücklegen. Das heißt, es geht dabei gar nicht wirklich ums Gehen, sondern ums Verweilen im Wald, ums Ankommen. Ganz im Gegensatz zu dem, was man heue oft macht, dass man in den Wald geht und dann fast eine kleine Wanderung macht oder schnell mit dem Rad durchrauscht", erklärt sie.
Wie eine "Luftkur"
Als Waldbadetrainerin leitet Bianca Forstik Gruppen an und führt sie in die Welt des Waldbadens ein: "Ich leite die Leute durch den Wald und da haben wir verschiedene Stationen, wo wir verschiedene Übungen machen, um einmal wirklich anzukommen, zu entschleunigen und wirklich abschalten zu können." Man könne das Waldbaden auch als Luftkur ansehen, sagt sie, und die Wirkung des Waldes verstärken, indem man bestimmte Übungen macht, aus den Bereichen der Achtsamkeit, der Atementspannung, einfache Bewegungs- oder Dehnungsübungen aus dem Qi Gong oder Yoga. "Man kann das ganz unterschiedlich gestalten, je nachdem, was für die Gruppe passt."
Eine einfache Übung, die jeder selbst machen kann: einfach mal stehen bleiben und innehalten. Auf die Sinne achten und sich ihrer bewusst werden. Darauf achten, was zu sehen und zu hören ist, und ein paar tiefe Atemzüge machen.
Forschungsfeld Waldbaden
Bianca Forstik ist diplomierte Entspannungs- und Achtsamkeitstrainerin, zertifizierte Qigong-Kursleiterin und Waldbadetrainerin. Nach ihrer Ausbildung zur Entspannungs- und Achtsamkeitstrainerin hat sie angefangen, Achtsamkeits-Spaziergänge in der Natur anzubieten. Nach und nach ist dann das Waldbaden in Österreich aufgekommen. "Ich habe da dann eigentlich sehr früh damit begonnen und aus diesen Achtsamkeits-Spaziergängen in der Natur ist dann das Waldbaden geworden", so Forstik.
"Wir haben vor allem bei uns in der Region so viel Wald vor der Tür. Ich war schon immer gerne im Wald, war als Kind schon sehr viel im Wald unterwegs und das hat mich einfach fasziniert, dass es dazu jetzt schon ein ganzes Forschungsfeld gibt. Welche Wirkungen der Wald auf die Menschen hat, auch auf die Gesundheit, auf das Immunsystem und die Psyche – das finde ich ganz spannend."
Waldbadetrainer-Ausbildung
Im Mai bildet Bianca Forstik erstmals auch selbst Waldbadetrainer aus. Die Ausbildung umfasst zwei Module mit je drei Ausbildungstagen im Mai und September und findet in Bad Sauerbrunn statt. Er richtet sich an alle, die am Wald als gesundheitsförderndem Naturraum interessiert sind, Waldbaden zur Entspannung und Stressreduktion anbieten möchten und auch selbst aktiv etwas für ihre Gesundheit und zur Stressreduktion beitragen möchten. Weitere Infos zum Waldbaden an sich und zur Ausbildung gibt es auf waldundwege.at.
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