Werk X in Meidling
Ein lautstarkes und berührendes Theater-Erlebnis

- Das Aktionstheater Ensemble sorgt mit "Die große Pension Europa Show" wieder für ein intensives Theater-Erlebnis. Zu sehen im Werk X Meidling.
- Foto: Gerhard Breitwieser
- hochgeladen von Lisa Kammann
Das Aktionstheater Ensemble hat das Publikum bei der Premiere von "Die große Pension Europa Show" begeistert. Schonungslos und humorvoll werden menschliche Schwächen aufgezeigt: eine Empfehlung.
WIEN/MEIDLING. Ein Zauberer, der mit seiner Arbeit einen "Moment der Hoffnung" schenken will, ein österreichischer Autor, der auf ganz besondere Art zum Blutspenden aufruft und sieben Darstellerinnen und Darsteller, die lautstark und berührend ihre eigenen Abgründe offenbaren:
Es ist einiges los auf der Bühne des Werk X, wenn das Aktionstheater Ensemble mit "Die große Pension Europa Show" das Haus füllt. Bei der Premiere am Mittwoch, 11. Jänner, gab es starken Applaus für die beiden Neuinszenierungen von Ensembleleiter Martin Gruber, die neben dem grandiosen Schauspiel auch mit einer starken musikalischen Darbietung punkten.

- Das Aktionstheater Ensemble sorgt mit "Die große Pension Europa Show" wieder für ein intensives Theater-Erlebnis. Zu sehen im Werk X Meidling.
- Foto: Gerhard Breitwieser
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Der Abend startet mit dem Stück "Pension Europa 01", der neu überarbeiteten Version des Aktionstheater-Klassikers "Pension Europa". Hier zeigt sich die spezielle Arbeitsweise des Ensembles besonders gut: Große gesellschaftspolitische Themen – hier sind es etwa die Suche nach den Grenzen Europas, Migration und Krieg – werden durch das Individuum greifbar, das heißt durch die Darstellerinnen und Darsteller, die mit ihren eigenen speziellen Problemen kämpfen.
Frauenstammtisch und Krav Maga
Diese Probleme sind vielfältig und reichen von den Speckröllchen am Bauch über Einsamkeit bis zu Vorurteilen aufgrund der Herkunft. Das Publikum lebt mit: Von herzlichem Gelächter bis zur beklemmenden Selbsterkenntnis reicht die Gefühlspalette.

- Einiges ist los auf der Bühne, wenn das Aktionstheater Ensemble spielt. Wie hier in "Pension Europa 01".
- Foto: Gerhard Breitwieser
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Da gibt es zum Beispiel Kirstin Schwab, die nicht viel über Politik zu sagen hat und über ihren faden rein österreichischen Stammbaum klagt. Michaela Bilgeri findet sich selbst ganz toll und korrigiert auch gerne die anderen – dass sie aber aus jenem "Frauenstammtisch" ausgeschlossen wurde, den sie selbst mitbegründet hat, wird verdrängt. Tamara Stern, die Deutsche mit israelischen Wurzeln, bringt entsprechende Stereotypen auf's Tableau und zeigt ihre Krav Maga-Kampfsport-Tricks. Benjamin Vanyek gibt Einblicke in sein Leben mit seiner Homosexualität, bevor Isabella Jeschke für einen berührenden Abschluss des Stücks sorgt.
Elias Hirschl hält eine brennende Rede
Die Texte zu den Aktionstheater-Stücken basieren übrigens auf Interviews mit den Schauspielerinnen und Schauspielern. Die jeweiligen Textteile werden aber auf die anderen Darstellerinnen und Darsteller verteilt: So können die einzelnen persönlichen Details vom Publikum nicht zugeordnet werden. Aisha Eisa ergänzt den Text in "Pension Europa 01" mit ihrem beeindruckenden Gesang.

- Drängt sich immer wieder in den Mittelpunkt: Michaela Bilgeri in "Die große Show".
- Foto: Gerhard Breitwieser
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Wie kann ein funktionierendes Miteinander gelingen, wenn jeder nur mit sich selbst beschäftigt ist? Das ist auch die Frage des zweiten Stücks "Die große Show". Babett Arens möchte ihren 60. Geburtstag ganz groß feiern, doch Michaela Bilgeri drängt sich immer wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Ein bekiffter Zauberer (Raphael Macho) bringt das Publikum mit seinen Tricks zum Staunen und Elias Hirschl zeigt in seinem brennenden Plädoyer zum Blutspenden, was gelebte Solidarität bedeutet. Derweilen kippt die Stimmung zusehends und die Show eskaliert vollends. Das Publikum ist jedenfalls amüsiert.

- Michaela Bilgeri und Babett Arens.
- Foto: Gerhard Breitwieser
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Genüsslich lachen mit dem Aktionstheater Ensemble
Das Aktionstheater Ensemble präsentiert auch hier wieder den Zuschauerinnen und Zuschauern menschliche Schwächen und die großen Fragen unserer Zeit – und hält ihnen damit einen Spiegel vor. Dass dabei gleichzeitig genüsslich gelacht werden kann, ist ein großes Plus der Truppe unter Martin Grubers Leitung. Ein unterhaltsamer, intensiver und kurzweiliger Theaterabend!
Zur Sache
"Die große Pension Europa Show". Zwei Neuinszenierungen von Martin Gruber und des Aktionstheater Ensemble.
Termine: 12., 13., 14. und 17. Jänner, jeweils um 19.30 Uhr.
Karten (Normalpreis 25 Euro) und Infos gibt es hier.
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