Bezirk Mödling
"Ab in's Gelbe damit"

GVA-Geschäftsführer DI Werner Tippel, Obfrau und Vizebürgermeisterin Franziska Olischer sowie Abfallberaterin DI Daniela Jordan (von links). | Foto: Bernhard Garaus
  • GVA-Geschäftsführer DI Werner Tippel, Obfrau und Vizebürgermeisterin Franziska Olischer sowie Abfallberaterin DI Daniela Jordan (von links).
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BEZIRK MÖDLING. Gelber Sack und Gelbe Tonne in Niederösterreich können bald mehr: denn mit 01.01.2023 können alle Verpackungen, außer Glas und Papier, über die gelben Behälter entsorgt werden. Das bringt ein einheitliches System für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und mehr Wertstoffe für den Recycling-Kreislauf.

Ein Blick auf die Entsorgungslandkarte in Niederösterreich zeigt, dass die Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen bisher sehr unterschiedlich organisiert ist. Besonders Leichtverpackungen wie Joghurtbecher, Folien, Styroportassen usw. werden nicht flächendeckend als Wertstoffe erfasst. In etwa 50% der NÖ Haushalte werden diese über die Restmülltonne mitgesammelt und thermisch verwertet. Um die Kreislaufwirtschaft auch bei Verpackungen voranzutreiben ist es jedoch erforderlich, den Anteil an erfassten Wertstoffen weiter zu erhöhen.

Auch der Gemeindeverband für Abgabeneinhebung und Umweltschutz im Bezirk Mödling freut sich über die Vereinfachung. GVA-Obfrau und Mödlings Abfallwirtschafts-Stadträtin Franziska Olischer: „Endlich wird die Müllsammlung vereinfacht. Und wenn 2025 endlich auch das Pfand auf Verpackungen kommt, wird das Wegwerfen von Getränkeverpackungen und Flaschen in der Natur sicher stark reduziert.“

Das Land und die NÖ Umweltverbände werden die Bürgerinnen und Bürger in einer umfangreichen Kampagne mit dem Motto „Ab ins Gelbe!“ über die Umstellung und die damit einhergehenden Neuerungen informieren. Schon jetzt findet man Antworten auf die wichtigsten Fragen auf www.insgelbe.at

Warum ein neues Sammelsystem

In Niederösterreich landen derzeit rund 20 Prozent Verpackungsmaterialien im Restmüll und fallen somit aus dem Recycling-Kreislauf. Daher kommen alle Verpackungen, außer Glas und Papier, ab 1.1.2023 in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne.

Der Vorteil für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher liegt auf der Hand: Sie müssen ihren Müll künftig nicht mehr in so viele verschiedene Fraktionen wie bisher aufteilen und sparen sich zudem den Weg zur Blauen Tonne auf der nächstgelegenen Sammelinsel. Denn auch Metallverpackungen kommen ab 1.1.2023 „ins Gelbe“. Nach der gemeinsamen Sammlung werden die Wertstoffe ordnungsgemäß getrennt und recycelt.

Neue rechtliche Rahmenbedingungen

Im Rahmen des europäischen Kreislaufwirtschaftspaketes wurden neue Vorgaben für das Recycling von Verpackungskunststoffen geschaffen, wonach diese bis 2025 zu 50% zu recyceln sind. Für ganz Österreich bedeutet das, dass zukünftig 240.000 Tonnen Kunststoffe getrennt gesammelt werden müssen - derzeit sind es etwa 170.000 Tonnen. Um dies zu gewährleisten, wurde mit der Novelle der Verpackungsverordnung durch den Bund eine verpflichtende Sammlung aller Leichtverpackungen ab 01.01.2023 beschlossen, wobei eine
solche Erfassung auch gemeinsam mit Metallverpackungen erfolgen kann (bzw. ab 2025 erfolgen muss).

Daher haben sich die NÖ Umweltverbände entschlossen, in Niederösterreich gleich auf ein zukunftsfittes, einheitliches und effizientes Sammelsystem zu setzen. Mit Jahreswechsel gelangen daher alle Verpackungen, außer Glas und Papier, „ins Gelbe“ (Gelbe Tonne oder Gelber Sack). Das bedeutet, dass zukünftig z. B. PET-Flaschen, Shampoo-Flaschen, Joghurtbecher, Wurst- und Käseverpackungen, Getränke- und Konservendosen, Getränkekartons und Styroporverpackungen gemeinsam gesammelt werden. Die gemeinsam erfassten Wertstoffe werden im Anschluss vorbehandelt und für das Recycling vorbereitet. Auch Erfahrungen aus anderen Ländern wie z.B. Belgien zeigen, dass dieses Sammelsystem gut angenommen wird und hohe Sammelmengen erreicht werden.

„Ab ins Gelbe!“ – Und dann?

Nach der Abholung durch das Entsorgungsunternehmen gelangen die gesammelten Verpackungen in eine Sortieranlage. Dort werden die enthaltenen Wertstoffe nach sogenannten „Zielfraktionen für das Recycling“ getrennt. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Kunststofffraktionen PET, HDPE, LDPE, GVK, PS/PP sowie auf Eisen- und Nichteisenmetallen.

Um diese rückzugewinnen kommen diverse Separatoren, Trommelsiebe, Windsichter, Magnetabscheider und Nahinfrarotverfahren (NIR) zur Anwendung, wobei an neuen Anlagen und Verfahren zur weiteren Verbesserung der Sortierung gearbeitet wird. Auch bestehen bereits erste Pilotanlagen um Sortierreste chemisch verwerten zu können.

Aus den aufgeteilten Kunststofffraktionen werden Flakes oder Mahlgüter hergestellt, welche anschließend durch Extrusionsprozesse in Granulate oder direkt zu neuen Waren verarbeitet werden können. So werden aus PET-Flaschen beispielsweise wieder PET-Flaschen hergestellt. Auch aus Folien oder Shampoo-Flaschen können wieder neue Verpackungen entstehen. Weitere Anwendungsgebiete von Recycling-Kunststoffen finden sich im Baubereich, für Fahrzeuge und Transportwesen oder in Garten-, Land-, und Forstwirtschaft.

Auch die gesammelten Metalle werden einer Verwertung zugeführt. Weißblech etwa kann gemeinsam mit anderen Metallen eingeschmolzen und wieder geformt werden. So können etwa Karosserieteile für Autos und Vieles mehr entstehen. Auch Aluminium kann nach richtiger Bearbeitung, der sogenannten Pyrolyse, geschmolzen und in neue Formen gebracht werden.

Egal um welchen Wertstoff es sich handelt: Wichtig ist in jedem Fall, dass er auf dem richtigen Weg entsorgt wird.

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