Arbeitsmarkt Mödling
AMS erwartet Anstieg der Arbeitslosigkeit 2025

- Im Jahr 2024 zeigte sich der Mödlinger Arbeitsmarkt verhältnismäßig robust.
- Foto: RMA Archiv
- hochgeladen von Rainer Hirss
Der gute Branchenmix im Bezirk Mödling sorgte 2024 für einen vergleichsweise robusten Arbeitsmarkt, für das kommende Jahr wird ein Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet.
BEZIRK MÖDLING. Die (nieder-)österreichische Wirtschaft befindet sich im zweiten Jahr in Folge in einer Rezession. 2023 betrug das Wirtschaftswachstum -1,0%, in diesem Jahr bei -0,6% (Daten Synthesis). Die Schwächen der exportorientierten Industrie und in der Bauwirtschaft lassen die Arbeitslosenzahlen österreichweit steigen. Der Zuwachs im Arbeitsmarktbezirk liegt allerdings unter dem NÖ-Schnitt. Gleichzeitig geht die Zahl der unselbständig Beschäftigten auf hohem Niveau leicht zurück.
Zahlen 2024
Basierend auf den November-Daten zieht das AMS eine erste geschätzte Bilanz für den Mödlinger Arbeitsmarktbezirk im Jahr 2024:
Arbeitslosigkeit: 2.754 Personen (davon 1.173 Frauen),
(+8% zu 2023, NÖ-weit +8,8%
Unselb. Beschäftigte: 49.795 Personen
(-0,1% zu 2023, NÖ-weit -0,3%
Arbeitslosenquote: 5,2%
(+0,4% zu 2023, AL-Quote NÖ 6,4%)
„Der gute Branchenmix sorgt bei uns für einen vergleichsweisen robusten Arbeitsmarkt und hat es möglich gemacht, dynamisch und erfolgreich zu vermitteln. Die Rezession hat aber auch vor dem Arbeitsmarktbezirk Mödling nicht Halt gemacht, wir müssen auch im kommenden Jahr mit steigender Arbeitslosigkeit rechnen“,
so Geschäftsstellenleiter Werner Piringer.

- Mödlings AMS-Geschäftsstellenleiter Werner Piringer.
- Foto: Hirss
- hochgeladen von Rainer Hirss
Anstieg der Arbeitslosigkeit in NÖ mit rund 4% prognostiziert
Die Hoffnung auf ein Ende der Rezession der österreichischen Wirtschaft haben sich nicht bestätigt, die Konjunkturstimmung bleibt pessimistisch. Wirtschaftsforscher erwarten für 2025 mit einem Plus von 0,7% eine leichte wirtschaftliche Belebung, die aber kaum zu einer Entlastung des Arbeitsmarktes beitragen wird.
Prognose 2025 für NÖ (Daten Syntesis Forschung, Dez. 2024):
Anstieg der Arbeitslosigkeit bleibt unter dem ö-weiten Schnitt: 46.500; +4,3% (ö-weit +6,2%)
Stagnation bei unselb. Beschäftigten: 655.620; +0,1% zu 2024 (ö-weit +0,3%)
Nö. Arbeitslosenquote: 6,6%; +0,2%-Punkte zu 2024 (Ö mit +7,4%)
„Wir gehen davon aus, dass im kommenden Jahr Arbeitsplätze in der Industrie, im Bau und auch im Handel verloren gehen werden. Niederösterreich hat einen starken öffentlichen Sektor. Hier sowie bei Gesundheits- und Sozialberufen als auch bei technischen Dienstleistungen und Green Jobs wird es gute Arbeitsmarktchancen geben“ so Werner Piringer.
Rückblick auf 2024
Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren: Mit einem Plus von 27,7% (auf voraussichtlich 215 Personen) steigt die Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen bei jungen Menschen prozentuell am stärksten.
Langzeitarbeitslosigkeit steigt moderat an: Die Zahl der Jobsuchenden, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos vorgemerkt sind, ist im Arbeitsmarktbezirk Mödling gegenüber 2023 nur um 4,1% (auf 343 Personen) gestiegen. Der 5-Jahresvergleich mit 2019 macht deutlich, dass es dem AMS Mödling gelungen ist, den raschen Aufbau von Sockelarbeitslosigkeit bestmöglich zu bremsen: Gegenüber 2019 beträgt der Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit 52,9%.
Vermittlungsmotor AMS Mödling: 71.800 Vermittlungsvorschläge haben die Berater_innen des AMS Mödling in diesem Jahr an Arbeitslose ausgegeben, um 10.000 mehr als im letzten Jahr.
Voraussichtlich 4.400 Jobsuchende haben 2024 wieder einen Arbeitsplatz gefunden. Trotz schwierigerer Rahmendbedingungen am Arbeitsmarkt ist die Zahl der Arbeitsaufnahmen dieses Jahr um voraussichtlich 1,0% gestiegen. Rund 6.800 freie Stellen, die die Betriebe dem AMS gemeldet haben, wurden mit einer Arbeitskraft besetzt.
Schwerpunkte 2025
Aktionsplan, um den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit zu bremsen: „Wir haben für Jobsuchende ein Angebot – Job oder Qualifizierung“ – ist das Motto des Teams des AMS Mödling. Damit soll sichergestellt werden, dass die Zahl der langzeitarbeitslosen Jobsuchenden möglichst klein bleibt.
Passende Qualifizierung für die Zukunft: Rund 4.000 Jobsuchenden in NÖ soll 2025 der Start in eine hochwertige Fachkräftequalifizierung ermöglicht werden. Die Mittel für Qualifizierungen werden 2025 aufgestockt und machen im kommenden Jahr 57% (2024 49,5%) des gesamten Förderbudget aus. Im Zentrum stehen dabei Ausbildungen in nachgefragten Berufsbereichen, unter anderem: 623 Plätze in Bereich Technik in den 4 Ausbildungszentren des AMS NÖ.
Zwischen 1.000 und 1.200 Ausbildungen werden im Bereich Pflege starten.
Rund 1.400 Plätze sind speziell für Frauen im Programm FiT (Frauen in Handwerk und Technik) reserviert. Knapp 4.700 Plätze stehen Jugendlichen im Rahmen der Lehrlingsoffensive zur Verfügung.
Förderung von Frauen: Mehr als 50% des Förderbudgets im kommenden Jahr ist für Frauen reserviert.
Das könnte dich ebenfalls interessieren:


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.