Bauwirtschaft begrüßt neue Lehrlinge bei Aufdingfeier in Guntramsdorf

Bei der heurigen Aufdingung am 17. 11. 2011 wurden 117 neue Lehrlinge feierlich in die Gilde der Maurer, Schalungsbauer und Tiefbauer aufgenommen.

Mit der traditionellen Zeremonie wurden sie in der Bauwirtschaft willkommen geheißen: „Wir gratulieren zur Berufswahl!“

Die Aufdingung und damit die Aufnahme in die Gilde der Maurer, Schalungsbauer und Tiefbauer bildet den feierlichen Auftakt der Lehrzeit. Die neuen Lehrlinge lernen von den Besten: Die Qualität der heimischen Ausbildung zeigt sich immer wieder in den Ergebnissen unserer Teilnehmer an internationalen Vergleichswettkämpfen. Bei der Berufs-Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki wurde der Oberösterreicher Hannes Mairhofer Maurer-Weltmeister. 2008 holte sich der Salzburger Maurer Thomas Deutinger bei der Berufs-EM Gold im Team- und Silber im Einzelbewerb. 2010 errang Michael Krauskopf (Niederösterreich) Maurer-Gold bei den EuroSkills. Und bei den kürzlich in London abgehaltenen WorldSkills 2011 wurde Österreichs Vertreter im „bricklaying“, Thomas Gaugl, eine „Medaillon for Excellence“ verliehen. Für den Arbeitsmarkt sind solche Ergebnisse absolut von Belang: Facharbeiter aus Österreich sind auf der ganzen Welt gesuchte Arbeitskräfte und haben sich speziell am Bausektor über Jahre einen hervorragenden Ruf erworben.

Das Fundament für so viel Qualität legt das heimische „triale Ausbildungssystem“, das international eine Vorbildfunktion ausübt. Neben der Arbeit auf den Baustellen des Lehrherrn und dem Besuch der Berufsschule – die klassische „duale Ausbildung“ – verbringen die angehenden Maurer, Schalungsbauer und Tiefbauer je etwa 3 Wochen pro Jahr in einer der heimischen BAUAkademien, wo auf Lehrbauhöfen die kontinuierliche, berufspraktische Weiterbildung der Lehrlinge durch fachlich versierte Ausbildungsteams gewährleistet ist.

Zum 22. Mal seit der Wiedereinführung der Aufdingfeiern bildete die BAUAkademie Wien, der Lehrbauhof Ost in Guntramsdorf, den Rahmen für den Festakt. Wie jedes Jahr fanden sich hochrangige Repräsentanten des Bauwesens ein, die symbolisch zwei der 117 neuen Auszubildenden, darunter zwei Mädchen, per Handschlag aufdingten: der Landesinnungsmeister der Landesinnung Bau Wien, DI Dr. Rainer Pawlick, und VDir. Bmstr. Ing. Josef Pein für den Fachverband der Bauindustrie. In ihren Festansprachen betonten sie die Bedeutung des Events: „Zukunft braucht Herkunft“, formulierte DI Dr. Pawlick griffig, und Ing. Josef Pein ergänzte eine Metapher aus dem Bauwesen: „Ein solides Fundament ist die Basis jedes Bauvorhabens. Und das Fundament des ganzen Bauwesens sind unsere Traditionen.“
Nach dem Handschlag wurde eine Rolle mit der Namensliste aller neuen Lehrlinge in eine Wand der BAUAkademie Wien eingemauert und damit ein dauerhaftes Zeichen der Verbundenheit gesetzt.

Tatsächlich haben sich die neuen Lehrlinge einer besonderen Branche verschrieben, denn:
Das Bauwesen bietet ganz besondere Aufstiegschancen.
Bei entsprechendem Einsatz vermag es ein Lehrling nach Abschluss der Facharbeiterausbildung bis zum Vorarbeiter, Polier, Bauleiter oder Baumeister zu bringen. Selbst ein Studium auf einer Fachhochschule oder Universität ist nach Ablegen der Studienberechtigungsprüfung möglich: „Karriere mit Lehre“ ist in der Baubranche nicht bloß ein griffiger Slogan, sondern gelebte Realität.

Die Branche befindet sich wieder im Aufwind.
Von Jänner bis Juli 2011 wurde im Hochbau ein Bauproduktionswert erwirtschaftet, der um 6,7 % über dem des Vergleichszeitraums 2010 lag! Im selben Vergleichszeitraum stieg auch die Zahl der Beschäftigten im gesamten Bauwesen um 1,0 % auf 270.732 an.

Die Baubranche bietet, ungeachtet aller Krisen und europaweit teils erschreckend hoher Jugendarbeitslosigkeit, vielen jungen Menschen eine berufliche Zukunft.
Ein besonderer Verdienst gebührt in diesem Zusammenhang der Lehrlingskampagne „BAU deine Zukunft“, der ein Hauptteil der neuen Popularität der Arbeit am Bau zu verdanken ist. BAU deine Zukunft verhilft der ganzen Branche zu einem neuen, moderneren Image. So wurde etwa der Bundesjungmaurerwettbewerb 2011 Am Hof in Wien zum öffentlichen Ereignis, inklusive Live-Streaming im Internet.

Last but not least: Die Baubranche ist für Arbeitnehmer lukrativ.
Im dritten Lehrjahr beträgt das Entgelt bereits über 1.600,- Euro pro Monat.