Brunn als 'demenzfreundliche Gemeinde'
BEZIRK MÖDLING. Seit vergangenen Juni läuft in Brunn am Gebirge im Rahmen der 'Gesunden Gemeinde' ein Projekt rund um ein Thema, das trotz hoher Brisanz immer noch ein Tabuthema ist: Demenz. "Die Menschen erkennen oftmals ganz einfach nicht, dass es sich um Demenz handelt, wenn sie etwa im Alltag damit konfrontiert sind", erklärt GR Gabriele Steiner.
Schulungen
Genau hier setzte die Marktgemeinde bereits im Vorjahr an, und schulte zunächst 30 Bedienstete der Gemeinde. Federführend bei dem Projekt ist GR Andrea Lorenz, die sich seit 10 Jahren mit dem Thema auch wissenschaftlich beschäftigt, und die die Schulungen ehrenamtlich und unentgeltlich selbst durchführt: "Gerade für die Mitarbeiter im Außendienst, wie etwa am Wirtschaftshof, ist es wichtig, mit Demenzkranken umgehen zu können". In einem nächsten Schritt will man nun auch auf die Blaulichtorganisationen und die Vereine zugehen und ebenfalls entsprechende Beratungen anbieten. Denn das Thema wird die Gesellschaft noch mehr beschäftigen, ist Lorenz überzeugt: "Derzeit sind offiziell in Österreich 230.000 Personen an Demenz erkrankt, in den nächsten Jahrzehnten kann von einer Verdoppelung ausgegangen werden. Die Herausforderung besteht also darin, die Zivilgesellschaft demenz-fit zu machen." Bürgermeister Andreas Linhart betont: "Bei dem Projekt geht es nicht darum, Einrichtungen zu schaffen, sondern darum, für Bewusstseinsbildung zu sorgen." Auch pflegenden Angehörigen soll so die Möglichkeit geboten werden, sich niederschwellig Informationen und Zugang zu seriöser Hilfe zu holen.
Niederschwellige Hilfe
Informationen zu Hilfsangeboten erhalten betroffene Angehörige über die Gemeinde (Frau Stiedl, stiedl@brunnamgebirge.gv.at), und am 18. Februar (18:30 Uhr) informiert Andrea Lorenz im Rahmen des Vortrags 'Wortsalat Pflege' im Sozialzentrum (Friedrich Schiller-Straße 24-26) zum Thema Pflege.
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