Buchpräsentation „Die Freisinger“
Roman von Franz Schnitzer
GUMPOLDSKIRCHEN: Zu einer Buchpräsentation ins historische Herrenhaus der KLINGER AG lud der „Verein zur Förderung des kulturellen Nachlasses von Franz Schnitzer, geboren 1900“ am 9. Oktober 2015 ein.
Durch das Programm führte die Gumpoldskirchner ORF-Moderatorin Birgit Perl, während die Vereinsgründer Elisabeth Hagenauer, Hedi Schnitzer-Voget und Rudolf Pansky das Buch „Die Freisinger“ auszugsweise präsentierten.
An der Präsentation nahmen Bezirkshauptmann Dr. Philipp Enzinger mit Gattin Sabine, Bürgermeister Ferdinand Köck, Prof. Dr. Johann Hagenauer u. v. a. teil. Für die musikalische Untermalung sorgte Max Nagl von der Joe Zawinul Musikschule am Saxophon.
Die Idee, das ursprünglich 1947 erschienene Werk wieder aufzulegen hatte in einer lauen Sommernacht Frau Maria Pinter - Elisabeth Hagenauer, Hedi Schnitzer-Voget und Rudolf Pansky griffen die Idee auf und gründeten den Verein, um den Nachlass von Franz Schnitzer, dessen Neffe Josef Schnitzer alle Unterlagen gesammelt hatte, zu bewahren und das Buch neu aufzulegen.
Der Roman stellt ein zeitgeschichtliches Dokument dar, das vom Schriftsteller Franz Schnitzer der österreichischen Bauernschaft gewidmet wurde. Die Sprache des Schriftstellers zeugt von seiner tiefen Verbundenheit mit diesem Ort, der ihm persönlich jedoch kein Glück gebracht hatte.
Der Roman „Die Freisinger“ erschien 1947; er berichtet vom Aufstieg der Firma Klinger und von den Ängsten der Bauern gegen die wachsende Industrie.
Die durch die Reblaus hereinbrechende Not führt zu einem neuen Zusammenhalt zwischen alt und neu, zwischen Bauerntum und Industrie. Über dieser Geschichte thront das Lob über die Qualität der hier produzierten Weine und die Schönheit der Landschaft. Es geht um Traditionen und um Freund- und Feindschaften, um den Wert von Grund und Boden dieses Dorfes, das sogar die Hoftafel mit seinen Weinen beliefert. Nun gelte es, die durch die Fabrik wachsende Bekanntheit des Dorfes entsprechend zu nutzen, doch über das Wie bestehen die unterschiedlichsten Vorstellungen.
Wiewohl ein Teil der Handlung wie auch die Personen frei erfunden sind, gibt das Buch einen guten Einblick in die damalige Situation und lässt erahnen, dass viele der einstigen Spannungsfelder auch heute noch Auswirkungen haben. Die blumige Sprache lässt beim Leser und der Leserin bunte Bilder entstehen, die mitunter auch die Lust anfachen, sich dem Genuss des guten Spätroten in dieser weingekrönten Gegend hinzugeben!
Franz Schnitzer wurde am 16. Jänner 1900 in Gumpoldskirchen als Sohn einer Hauerfamilie geboren und hat seine Jugend hier verlebt.
Seine literarische Begabung fiel vielerorts auf: Anton Wildgans war einer seiner Fürsprecher.
Leben konnte Schnitzer, der unablässig an der Vervollkommnung seiner Bildung arbeitete, von seinem literarischen Schaffen nie. In der Vorkriegszeit lebte er in Mödling in großer Not; er musste verschiedenen Brotberufen nachgehen. Seinen Lebensabend verbrachte Schnitzer einsam aber nicht vergessen in Wien: er war bis zuletzt in Kontakt mit Prof. Dr. Johann Hagenauer, von dem er sich verstanden und geschätzt fühlte.
Franz Schnitzer starb am 11. Oktober 1984; er fand im Gumpoldskirchner Familiengrab seine letzte Ruhestätte.
In seinem Heimatort wurde Schnitzer vor allem durch den Roman „Die Freisinger“ bekannt, welcher ursprünglich 1947 bei Gerlach & Wiedling, Wien erschien.
Beigefügte/s Foto/s von Alfred Peischl ©
Fotonachweis bei Veröffentlichung erbeten!
AP5_8958: GR Daniele Kirner, GR Johanna Hofer, Rudolf Pansky, Bürgermeister Ferdinand Köck, Josef Schnitzer, der Neffe des Autors, Bezirkshauptmann Dr. Philipp Enzinger, Maria Pinter, Mag. Birgit Perl, GGR Ing. Ernst Spitzbart, Hedi Schnitzer-Voget, Prof. Dr. Johann Hagenauer und Mag. Elisabeth Hagenauer.
AP5_8967: Maria Pinter mit dem Originalbuch aus 1947 hatte die Idee der Neuauflage
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