Stadtwald
Frischzellenkur für die Burgruine Mödling

- Anja Graf, Lukas Kölbl, Maggie Kren, Gert Zaunbauer, Viktoria Koch, Hans Stefan Hintner und Leopold Lindebner im Areal der Burgruine Mödling.
- Foto: Schlechta
- hochgeladen von Rainer Hirss
BEZIRK MÖDLING. Die Burgruine Mödling ist ein weithin sichtbares und beliebtes Ausflugsziel in der Stadt Mödling. Die Überreste der einst stolzen Babenberger-Burg befinden sich im Mödlinger Stadtwald umgeben von üppiger Vegetation mit Büschen, Sträuchern und Bäumen. Um ein Überwuchern der Mauern und Wege am Areal der Burg zu verhindern, muss das Buschwerk regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Viele freiwillige Helfer
Im heurigen Frühjahr hatten sich dazu auch freiwillige Helferinnen und Helfer der Pfadfinder eingefunden. Bewaffnet mit Handsägen und Astscheren rückte man dem wild wachsenden Buschwerk in echter Handarbeit zu Leibe. Als punktueller Rückschnitt im Innen- und Außenbereich der Burgruine wurde diese Maßnahme, die einen schonenden aber notwendigen Eingriff darstellt, durchgeführt. „Ein herzliches Dankeschön an alle, die mithelfen, unsere Burgruine Mödling als attraktives Ausflugsziel zu erhalten“, freute sich Bürgermeister Hans Stefan Hintner anlässlich eines Lokalaugenscheins vor Ort.
Neben dem Pflegeschnitt wurde auch gleich jede Menge Müll, darunter ein ganzer Sack voll Glasscherben, aus dem Burgareal und den angrenzenden Waldflächen entfernt.
Notwendige Pflege
„Ohne diese Pflegemaßnahmen wäre die Burg in nur wenigen Jahren überwuchert“, weiß auch Mödlings Stadtrat und Forst-Experte Dr. Leopold Lindebner. Das würde nicht nur den Besuch des beliebten Ausflugszieles erschweren, sondern auch die Bausubstanz beschädigen und gefährden.
„Die Stadt investiert regelmäßig in die Erhaltung und Sicherung der Burganlage. Wir wollen damit ein einmaliges Kulturgut bewahren und den Menschen auch weiterhin zugänglich machen“ erklärt Tourismus-Stadtrat Gert Zaunbauer. Alle Maßnahmen, wie auch der aktuellen Regulierungsschnitt, sind dabei natürlich mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt.
Zur Sache: Burgruine Mödling
Die Burg Mödling war ab spätestens 1177 Sitz einer Nebenlinie der Babenberger. Als Erbauer wird Heinrich de Medlich, Sohn Heinrich Jasomirgotts und der byzantinischen Prinzessin Theodora sowie Bruder von Leopold V. genannt. Heinrich de Medlich (Heinrich der Ältere von Mödling) nannte sich auch Herzog, obwohl Mödling kein Herzogtum war. Die Burg Mödling soll im 12. Jahrhundert eine der größten und bedeutendsten Burgen Österreichs gewesen sein. Auch der berühmte Minnesänger Walther von der Vogelweide soll Gast auf der Burg gewesen sein.
In den nachfolgenden Jahrhunderten hat die Burg wechselnde Besitzer, darunter auch die Habsburger.
Kriegseinwirkungen und Brände verursachen immer wieder Schäden am Bauwerk. Im 16. Jahrhundert verfällt die Anlage. Das Mauerwerk wird für andere Bauten abgetragen und findet beispielsweise in der Bachmauer des Mödlingbaches Verwendung.
Am Beginn des 19. Jahrhunderts kauft Johann I. von und zu Liechtenstein die Reste der Ruine. Er lässt einige Mauern errichten, schafft damit eine künstliche Ruine und integriert diese in sein Konzept eines romantischen Landschaftsgartens.
Heute ist die Burgruine Mödling im Besitz der Stadt Mödling und wird von dieser in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt erhalten. Darüber hinaus haben sich immer wieder interessierte Mödlingerinnen und Mödlinger an der Erhaltung und der Aufarbeitung der Geschichte dieses Mödlinger Wahrzeichens beteiligt.
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