Lärm und Feinstaubbelastung: Niemand fühlt sich zuständig
WR. NEUDORF. Aktuelle Studien des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigen, dass sich die A2, was PKW- und LKW-Fahrten betrifft weiterhin im Spitzenfeld befindet. Mit 134.980 Pkw pro Tag (plus 1,9 Prozent) ist das Industriezentrum NÖ-Süd der drittmeist befahrene Abschnitt Österreichs. Bei den Lkw-Fahrten ist die Messstelle Biedermannsdorf, die 100 Meter von der Ortsgrenze entfernt liegt, mit 12.330 Fahrten sogar auf Platz zwei.
Kampf gegen Windmühlen
Bürgermeister Herbert Janschka (ÖVP) weist jedoch darauf hin: “Es handelt sich um den meistbefahrenen Abschnitt, auf dem 130 gefahren wird. Es ist klar, dass Wiener Neudorf in Sachen Feinstaub und Lärm saniert werden muss. Es ist absurd, dass wir als Gemeinde mit einer nachgewiesenen Gesundheitsgefährdung so gegen Windmühlen kämpfen müssen.”
Die Rede ist von der Klage der Gemeinde, die aktuell beim Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof vorliegt. Damit soll erst eimal die Zuständigkeit geklärt werden, denn das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie streitet diese ab. Sollte nicht gehandelt werden befürchtet Bürgermeister Janschka in den nächsten sieben bis acht Jahren einen Verkehrsinfarkt.
Gespräche mit dem Land laufen
Aktuell laufen die Gespräche mit dem Land Niederösterreich zur Unterstützung der Temporeduktion. Diese stimmen Vizebürgermeisterin Elisabeth Kleissner (Umweltforum) hoffnungsvoll: “Wir brauchen jemanden, der unsere Situation versteht und unser Anliegen ernst nimmt. Lange genug haben wir grenzwertüberschreitenden Lärm und Feinstaub ertragen müssen, die beide mit Tempo 80 massiv eingedämmt werden könnten. Aber vor allem brauchen wir endlich Klarheit, wer für die Temporeduktion zuständig ist.”
Seitens des Anwalts der Gemeinde wird erwartet, dass sich bis Ende September etwas rund um die Klage entwickeln sollte.
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